Einleitung
«Praevenire» (Latein) heisst auf Deutsch «zuvorkommen»
Prävention – das Zuvorkommen (von Erkrankungen) – ist nicht nur der wirksamste Hebel, um die Kosten des Gesundheitswesens zur senken, sondern vermindert auch das krankheitsbedingte Leiden und verlängert das Leben. Seit Jahrzehnten werden präventive Massnahmen gepredigt wie gesunde Ernährung oder körperliche Bewegung. Die Resultate bleiben aber eher dürftig. Warum? Viele Leute haben dringlichere Sorgen – das Überleben von heute ist wichtiger als das Leben von morgen!
Wichtigste Voraussetzungen für eine wirksame Vorbeugung sind existentielle Sicherheit und eine gute Bildung!
Seit über 150 Jahren ist bekannt und inzwischen unbestritten, dass arme Leute häufiger erkranken und 10-15 Jahre früher sterben als Reiche. Ebenso unbestritten ist der positive Einfluss der Bildung auf das Einkommen und somit die Gesundheit. Die Berücksichtigung dieser beiden sozio-ökonomischen Merkmale ist die unabdingbare Voraussetzung für ein wirksames Umsetzen präventivmedizinischer Ratschläge.
Sozio-ökonomische Aspekte
Menschen in prekären Anstellungsverhältnissen (Arbeit auf Abruf, Kettenverträge, Unterbeschäftigung, Subunternehmens-Jobs etc.) verdienen meist zu wenig für eine gesunde Ernährung und haben oft weder die Zeit noch die Motivation für Freizeitsport. Existenzängste machen nicht nur krank, sie verhindern auch eine erfolgreiche Prävention.
Dafür verantwortlich ist aber nicht primär das Gesundheitswesen. Es sind politische Entscheide im Sozialversicherungsrecht, im Arbeitsrecht, in der Landwirtschaftspolitik usw., welche Menschen in prekäre Lebensumstände zwingen. Auch Gerichtsurteile und vor allem der Ausgang von Lohnverhandlungen sind in diesem Zusammenhang mit entscheidend. Alle potenziell gesundheitsgefährdenden Gesetzesänderungen müssten sinnvollerweise zuerst von einer arbeitsmedizinischen Fachkommission auf gesundheitsrelevante Folgen überprüft werden. Die entsprechenden Ergebnisse haben in die Kommissionsarbeit und die Ratsdebatten einzufliessen.
Die AL verlangt, dass gesundheitsrelevante Aspekte bei allen politischen Entscheidungen miteinbezogen werden müssen.
Bildungsaspekte
Schulische Gesundheitsbildung
Das Gesundheitsverständnis ist eine zwingende Voraussetzung für das Umsetzen präventiver Massnahmen. Um dies zu erreichen, muss die entsprechende Ausbildung schon in der Grundschule begonnen und konsequent bis zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit fortgeführt werden. Danach sollte jedes Kind die Anatomie und Funktion der wichtigsten Organsysteme kennen und wissen wie diese gesund erhalten werden – dabei ist auch die seelische Gesundheit mit einzubeziehen.
Die AL verlangt die Überprüfung und allfällige Anpassung der Lehrpläne mit dem Ziel, ein bestmögliches Gesundheitsverständnis zu erreichen.
Gesundheitsberatung
Nach der schulischen Grundausbildung folgt sinnvollerweise die «Weiterbildung», um die Kenntnisse zu erhalten, zu aktualisieren und anzuwenden. Am ehesten dafür geeignet, erscheint uns eine Fachperson des Vertrauens. Ab einem bestimmten Alter sollten alle Versicherten von ihrer entsprechenden Fachperson für eine (freiwillige) jährliche Gesundheitsberatung aufgeboten werden. Diese wird finanziert durch die OKPDie Krankenversicherung ist in der Schweiz obligatorisch. Dazu haben sich alle Bewohner*innen bei einer der rund 50 vom Bund anerkannten Krankenkassen versichern zu lassen.... ohne SelbstbeteiligungEs gibt zweierlei obligatorische Selbstbeteiligungen: Die ersten 300 Franken pro Kalenderjahr heissen Franchise. Für die Kosten zwischen 300 und 7'300 Franken, also für die..., was im KVGEs trat am 1.1.1996 in Kraft und löste damit das Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (KUVG) von 1911 ab. Das Gesetz ist viel sozialer und solidarischer... geregelt werden muss. Auf diese Weise sollen sich Patient*innen – dank ihrer erworbenen Kenntnisse – besser für diagnostische, therapeutische und v.a. auch präventive Massnahmen entscheiden können.
Die AL verlangt eine Änderung des KVGEs trat am 1.1.1996 in Kraft und löste damit das Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (KUVG) von 1911 ab. Das Gesetz ist viel sozialer und solidarischer... zwecks Implementierung eines Systems von Präventionsvermittlung.
Erst jetzt können konkrete vorbeugende Gesundheitsmassnahmen
vermittelt, verstanden und umgesetzt werden.
Gesetze, welche der Gesundheit schaden
Es gibt allerdings auch Gesetze, welche der Gesundheit schaden. Im Vordergrund stehen hier die restriktiven Regelungen des Schwangerschaftsabbruches im Strafgesetzbuch und das Drogenverbot im Betäubungsmittelgesetz.
Der Drogenkonsum eines Individuums schädigt keine Drittperson – ganz im Gegensatz zur Drogenprohibition. Die gesundheitlich schädigenden Folgen der auf Verboten beruhenden Drogenpolitik, sind schlimmer als die Gesundheitsrisiken der Drogen selbst. Das haben die Erfahrungen mit der Schweizer Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte klar aufzeigt.
Die AL verlangt die regulierte Legalisierung des Drogenkonsums
Jede Person, die schwanger werden kann, hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft austragen möchte. Dies wurde bereits an der Uno-Weltbevölkerungskonferenz (Kairo-Konferenz) von 1994 auf internationaler Ebene so festgehalten. Der Schwangerschaftsabbruch soll entkriminalisiert und legalisiert werden, um unsichere Abbrüche zu vermeiden. Letztere stellen weltweit eine der häufigsten Todesursachen von jungen Frauen und Mädchen dar!
Auch wenn der Artikel 119 im Schweizer Strafgesetzbuch das Verbot eingeschränkt, stellt nur schon die Erwähnung des Schwangerschaftsabbruches im Strafgesetzbuch eine Hürde für die freie Entscheidungsfindung der Betroffenen in einer Notsituation dar. Dies muss abgeschafft werden.
Die AL verlangt die Streichung der Schwangerschaftsabbruch-Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch