Die Qualität des Gesundheitssystems eines Landes ist primär abhängig von der Qualität der Grundversorgung und nicht von hochtechnisierten Spitzenleistungen. Umso stossender ist es, dass in der Schweiz die Einkommen in der Grundversorgung (Hausarztmedizin, Pädiatrie, Psychiatrie) massiv tiefer sind als in der sogenannten Spitzenmedizin.
Dies führt dazu, dass es in den systemrelevantesten Berufsgruppen (Grundversorgung) immer schwieriger wird, genügend Nachwuchs zu rekrutieren, da es attraktiver ist, sich für eine besser bezahlte Fachrichtung zu entscheiden. Das gleiche Prinzip gilt auch für den Bereich der Pflege, wo ebenfalls ein noch weiter zunehmender Personalmangel absehbar ist. Für das Pflegepersonal auf dem Balkon zu applaudieren wird dieses Problem nicht lösen und Gotteslohn ist auch keine zeitgemässe Honorierung mehr.
Da durch die systemischen Fehlanreize Grundversorgung und Pflege zunehmend gefährdet sind, fordert die AL deren Besserstellung gegenüber der teuren und hochtechnisierten Apparatemedizin.
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