
Ohne grosse Überraschung nimmt die Alternative Liste den Entscheid des Stadtrats entgegen, den Stimmbürger:innen der Stadt Zürich die AL-Initiative “ewz-Bonus für alle” zur Ablehnung zu empfehlen. Sie bedauert, dass die Regierung die Gewinne aus dem Stromhandel des städtischen Elektrizitätswerks lieber horten, als die Kund:innen in der Grundversorgung daran beteiligen will. Der Volksabstimmung sieht die AL mit Zuversicht entgegen.
Im Spätherbst letzten Jahres hat die Alternative Liste in nur rund 6 Wochen 4000 Unterschriften für ihre Volksinitiative “ewz-Bonus für alle” gesammelt. Dass in so kurzer Zeit so viele Menschen unterschrieben haben, ist ein klares Zeichen dafür, dass sie als Kund:innen und Mitbesitzer:innen des ewz direkt an dessen gutem Geschäftsgang beteiligt werden wollen.
In den letzten zwei Jahren erzielte der städtische Energieversorger ewz rekordhohe Gewinne zwischen 350 und 400 Millionen Franken, die vor allem aus dem Energiehandel stammen. Auch für 2025 hat das ewz die Gewinnerwartung bereits nach 4 Monaten um 20 Mio Franken, von 294 auf 314 Mio Franken heraufgesetzt. Mit der Volksinitiative verlangt die AL, dass aus dem ewz-Gewinn von 2024 neben der Ablieferung von 80 Millionen Franken an die Stadtkasse ein gleich hoher Betrag an die Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung ausgeschüttet wird. Sie haben in den letzten Jahren die regulierten Tarife bezahlt, während Grosskund:innen bis 2021 von den tieferen Marktpreisen profitieren konnten. Mit einem Eigenkapital von mehr als 2’500 Mio Franken kann das ewz die von der AL vorgeschlagene Volksdividende ohne weiteres verkraften.
Die Initiative ist moderat abgefasst. Sie verlangt eine einmalige Bonuszahlung und nicht die vollständige Ausschüttung des ewz-Gewinns, sondern nur eines Bruchteils davon. Die AL sieht der Volksabstimmung mit Zuversicht entgegen.