Die AL hat an den Gegenvorschlägen dazu mitgearbeitet. Diese bringen Praxisänderungen im Strassenbau mit sich, die zu wesentlichen Flächenumwidmungen, aber nicht zu mehr Baustellen führen. Die Gegenvorschläge werden auch vom Tiefbauamt als realistisch eingestuft.
Einer der Praxisänderungen ist, dass bei Bauprojekten, die sowieso durchgeführt werden, konsequenter als heute bisher versiegelte in begrünte Flächen umgewandelt werden. Denn nichts ist frustrierender für die Anwohnenden als wenn nach monatelangem Baulärm die Strasse genau gleich wie vorher aussieht: Asphalt, Parkplätze, Autofahrbahnen.
Weiter sollen ohne Bauprojekt mit einfachen Verkehrsanordnungen und Möblierungen unkompliziert und rasch Strassen im Sinne der Initiativen umgestaltet werden. Diese Anpassung wirdauch der raschen Umsetzung der Ziele des Verkehrsrichtplans dienen, notabene der Schaffung von Quartierblöcken. Mischa Schiwow und ich haben zusätzlich ein Postulat eingereicht, welches insbesondere in den im Richtplan bezeichneten Quartierzentren niederschwellige Mass- nahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität fordert.
Ich bin zuversichtlich, dass wir mit diesen Massnahmen – zusammen mit anderen, über die wir in letzter Zeit bereits abgestimmt haben – der Bevölkerung grossmehrheitlich einen besseren Nutzen der Strassenfläche bieten können als zum Beispiel mit Abstellflächen für private Motorwagen. Auch die meisten Gewerbebetriebe dürften sich dank der gesteigerten Aufenthaltsqualität und besseren Erreichbarkeit mit Velo, ÖV und zu Fuss an Umsatzsteigerungen erfreuen, welche allfällige Mindereinnahmen wegen eines wegfallenden Parkplatzes im öffentlichen Raum überkompensieren.
Die Vollversammlung hat am 25. Juni die Gegenvorschläge ohne Gegenstimme zur Annahme empfohlen. Die Initiativen wurden vom Komitee nach der Beratung im Gemeinderat zurückgezogen.