(Bild: zkb.ch)
Am 4. September hat die ZKB ihren Einstieg in die Kryptowährungen bekannt gegeben. Auf ihrer Website informiert die ZKB dann rund um das Thema Kryptowährungen. Unter dem Titel «Spekulation trifft auf Innovation» finden sich seither Einschätzungen ihrer Expert:innen zu verschiedenen Aspekten von Kryptowährungen. Über ein Thema aber wird allerdings geschwiegen. Es steht kein Wort über die klimaschädlichen Auswirkungen von manchen Kryptowährungen, die auf dem Proof-of-Work-Konzept beruhen. Dabei handelt es sich um jene Kryptowährungen, die für das Funktionieren ihrer Blockchain eine möglichst hohe Rechenleistung benötigen.
Zu diesen Kryptowährungen gehört allen voran der Bitcoin, der sich durch einen exorbitanten Energieverbrauch auszeichnet: Weltweit verbrauchte das Netzwerk 2023 zweieinhalbmal so viel Strom wie die ganze Schweiz und verursachte Treibhausgasemissionen von rund 90 Millionen Tonnen CO2, doppelt so viel wie die Emissionen der Schweiz. Und dies ganz ohne dass der Bitcoin einen direkten, volkswirtschaftlichen Nutzen vorweisen kann. 2020 rechnete die Niederländische Zentralbank einen CO2-Fussabdruck von sage und schreibe 402 kg CO2 pro Bitcoin-Transaktion aus und dies bei steigender Tendenz. Damit ist eine einzelne Bitcoin-Transaktion gemäss Berechnungen von myclimate genauso schädlich wie ein Flug von Zürich nach Istanbul an Bord einer Boeing 737.
Dabei sind in der Welt der Kryptowährungen auch Alternativen vorhanden: In im ZKB-Portfolio befindet sich neben dem Bitcoin auch Ethereum, eine ebenfalls etablierte Kryptowährung. Deren direkte CO2-Emissionen betragen dank dem Proof-of-Stake-Konzept lediglich ein kleinen Bruchteil von jener des Bitcoins.
Angesichts dieser eindeutigen Fakten über die klimaschädlichen Auswirkungen des Bitcoins und der vorhandenen Alternativen sollte sich die ZKB dringendst auf ihre Klimaziele besinnen:
Im Dezember 2022 ist die ZKB der von der UNO einberufenen und von der Finanzbranche geleiteten Net-Zero Banking Alliance (NZBA) beigetreten und verpflichtet sich hiermit zum 1,5°C-Klimaziel. Darüber hinaus ist seit dem 1. Januar 2024 die Änderung des ZKB-Gesetzes in Kraft, welche die Bank dazu verpflichtet, in ihrem Geschäftsbereich aktiv zur Treibhausgasneutralität und zur Erreichung der kantonalen Klimaziele beizutragen. Das Geschäft mit äusserst Energie-intensiven und Treibhausgas-intensiven Kryptowährungen wie Bitcoin widerspricht diesem gesetzlichen Auftrag diametral.
Wir fordern daher die ZKB auf, ihren CO2-Absenkpfad ohne Wenn und Aber weiter zu verfolgen und sich vom Handel mit dem klimaschädlichen Bitcoin per sofort zurückzuziehen.