(Bild: Schulhaus Untermoos / Stadt Zürich)
Die AL kritisiert den Entscheid der Bildungsdirektion aufs Schärfste, bei der Anpassung des neu definierten Berufsauftrags entgegen den Bedürfnissen der Lehrpersonen und entgegen den Einwänden der Fachorganisationen nur kosmetische Verbesserungen vorzunehmen.
Wie an der heutigen Medienkonferenz bekannt gegeben wurde, ist die Bildungsdirektorin nicht gewillt, dem Lehrpersonal die notwendigen Ressourcen in zeitlicher Form zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Entscheid werden unsere Lehrpersonen einmal mehr nicht ernst genommen. Sie werden weiterhin regelmässig unbezahlte Mehrarbeit leisten, weniger Energie für die ihnen zustehenden Weiterbildungen haben, worunter die Qualität einer Schule leiden kann, sie reduzieren ihr Pensum oder brennen aus. Teils kehren sie dem Lehrerberuf, den sie mit viel Herzblut ausgeübt haben, den Rücken. Keine sehr gute Entwicklung, bedenken wir den Fachkräftemangel.
Kein Gehör für die Anliegen der Lehrpersonen
Dass die Erhöhung des Stundenfaktors für Unterrichtsvorbereitung gänzlich gestrichen und die Funktion als Klassenlehrperson mit einer äusserst minimalistischen Erhöhung von 20 Stunden pro Jahr festgelegt wird, ist ein Schlag ins Gesicht jeder Lehrperson. Die Bildungsdirektorin betont an der Medienkonferenz, die Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen zu verbessern. In Wahrheit hat sie aber kein Gehör für deren Anliegen.
Die aktuelle Beschäftigungsanalyse der Bildungsdirektion hat gezeigt, dass Junglehrpersonen den Beruf häufiger verlassen. Hier hätte ebenfalls mit mehr Voraussicht angesetzt werden müssen. Dennoch kürzt die Bildungsdirektorin die Verbesserungen aus der Vernehmlassung um einen Viertel. Junglehrpersonen werden somit weiterhin mit voller Härte der Überarbeitung im Beruf willkommen geheissen.
Schutz vor zeitlicher Überlastung verfehlt
Des Weiteren finden wir es stossend, dass sachfremde Elemente wie die Einreihung der Schulleitungslöhnen und die Erhöhung der Ressourcen für Schulleitungen in die Vernehmlassung des neuen Berufsauftrags Eingang gefunden haben. Der Fokus müsste auf dem Schutz vor zeitlicher Überlastung und vor Burn-outs der Lehrpersonen liegen.
Der Entscheid der Bildungsdirektion, über die Hälfte der neu gesprochenen Ressourcen in die Schulleitungen zu stecken, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Lehrpersonen. Es ist auch äusserst unfair, die eine Berufsgruppe gegen die andere auszuspielen. Als Fazit kann gesagt werden, dass das Ziel, die Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen zu verbessern, weit verfehlt wurde. Denn sie werden weiterhin ausgepresst wie Zitronen