Als ich im August 2012 zum ersten Mal zu einer Sitzung des Gemeinderates damals noch im altehrwürdigen Haus am Limmatquai angetreten bin, hatte ich bereits 30 Jahre Erfahrung in Bewegungen und Parteien hinter mir, welche nie einen Fuss in diese heiligen Hallen gesetzt haben. Ich bin zuversichtlich, dass nun mindestens weitere 30 solche von Parlamentsarbeit und ihren politischen Zwängen befreite Jahre folgen.
Ich habe Ihnen hier und heute nur wenig zu sagen, denn das Meiste, was es zu sagen gäbe, wissen Sie ja selbst oder haben es schon dutzende Male hier gehört. Ja es hat auch mir summa summarum in den letzten 12 Jahre in diesem Rat gut gefallen. Es hat meistens Spass gemacht und wenn dies in den letzten Jahren etwas abgenommen hat, lag es sicher an der eigenen Ermüdung aber auch in der zunehmenden Unbelehrbarkeit mancher Ratsvertreterinnen und -vertreter. Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen. Ich selber weiss fast nichts. Es ist aber eine Schande, nichts wissen zu wollen und das dann auch noch als Monstranz vor sich herzutragen.
Sollte ich wie gerade vielleicht jetzt wieder, den einen oder anderen von Ihnen oder einige auch, die schon nicht mehr hier sind, mit meiner manchmal spitzen Zunge verletzt haben, dann tut mir das aufrichtig leid und ich entschuldige mich dafür. Es ging mir fast nie um die Person, sondern fast immer um die möglichst schonungslose Analyse dessen, was ist. Dies häufig im Gegensatz zu jenen, die glauben, allein mit dem, was sein soll, Politik machen zu können.
Und noch so viel: Dass ich nach acht Jahren Fraktionspräsidium nicht auch mal nach höheren Weihen in der Politik geschielt hätte, wäre gelogen. Dass mir der damit verbundene harte Aufprall auf die Betonköpfigkeit schweizerischer Exekutivpolitik erspart geblieben ist, empfinde ich erst heute als Gnade.
Die Gründe für meinen Rücktritt sind profan und heilig zugleich. Die Aufgabe eines geschäftsführenden Direktors des wichtigsten Taktgebers für die wissenschaftliche Informationsversorgung der Schweiz auf der einen Seite und die Vaterrolle für zwei kleine Kinder auf der anderen Seite, lassen das Erfüllen des anspruchsvollen Amtes eines Gemeinderates einfach nicht mehr zu.
So begebe ich mich frohen Herzens von dannen. Es war mir eine Ehre!