(Von der Stadt übernommenes Swisscanto-Projekt, Bild: harsplen.ch)
Die AL ist hocherfreut über den Entscheid des Stadtrates zum Kauf des Areals Harsplen. Damit kann die Stadt gezielt auf die Quartierentwicklung Einfluss nehmen. Nicht allen stadträtlichen Käufen oder Kaufvorschlägen – Uetlihof lässt grüssen – der letzten Jahre liess sich ein solches Entwicklungspotenzial zuschreiben. Das 30’000 Quadratmeter grosse, unbebaute Harsplen-Areal inklusive dem geplanten Wohnbauprojekt bietet viel Gestaltungsmöglichkeit und zählt aus Sicht der AL zu den von uns geforderten strategisch klugen Akquisitionen im Land- und Wohnbereich. Angesichts der Welle von teuren Ersatzneubauten im privaten Sektor können sich viele Witiker:innen ihr Quartier nicht mehr leisten. Die Bevölkerung in Witikon braucht dringend eine städtische Siedlung, um diesem Gentrifizierungs-Tsunami entgegenzuwirken.
Wendepunkt in der Harsplen-Geschichte
Die AL hat die wohnpolitische Bedeutung des Areals Harsplen von Anfang an erkannt. Der Anteil gemeinnütziger Wohnungen in Witikon mit nur knapp 9 Prozent ist einer der tiefsten in der Stadt! Mit einer Einwendung bei der Planauflage forderte die AL im Juli 2022 mindestens 25% preisgünstige Wohnungen gemäss § 49b PBG; AL-Gemeinderat Mischa Schiwow doppelte mit zwei kritischen Anfragen nach. Der Verzicht auf Auflagen für einen bestimmten Anteil preisgünstigen Wohnraums beim Swisscanto-Projekt entwickelte sich auch in der Kommissionsberatung zur Umzonung zum Zankapfel. Der Rest samt Rückzug dieser unbefriedigenden Vorlage ist Geschichte, die sich nun mit dem Kauf durch die Stadt zu einer neuen Chance wendet!
AL fordert mindestens einen Drittel subventionierte Wohnungen
Angesichts des hohen Kaufpreises resultiert laut Stadtrat eine relative hohe Kostenmiete von 335 Franken pro m2 und Jahr. Hier ist dringend ein Ausgleich nötig. Die AL fordert für mindestens einen Drittel der Wohnungen einen kräftigen Abschreiber auf dem Landwert, um den Bau von subventionierten Wohnungen zu ermöglichen, etwa durch die städtischen Stiftungen Alters- und Familienwohnungen. Der Harsplen-Kauf bietet so eine Chance, zur Realisierung der von der AL initiierten und vom Gemeinderat einstimmig angenommenen Volksinitiative «Mehr Alterswohnungen für Zürich» beizutragen. Geld für einen solchen Abschreiber ist vorhanden: Allein der zweimalige Verkauf des Harsplen-Areals wird einen zweistelligen Millionenbetrag an Grundstückgewinnsteuer in die Stadtkasse spülen.
Postscriptum
Die Swisscanto hat das Harsplen-Areal im Juli 2019 für 155.6 Mio Franken gekauft. Hätte es das kommunale Vorkaufsrecht, wie es die pendente Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen im Kanton Zürich» fordert, schon damals gegeben, hätte die Stadt das Areal für rund einen Viertel günstiger erwerben können…
(Das unbebaute Harsplen-Areal heute, Bild: Mischa Schiwow)