Seit Jahren wird über eine Seilbahn diskutiert, die vom Bahnhof Stettbach (in Dübendorf) bis zum Zoo in Zürich führen soll. Damit will man das Parkplatzproblem mit störendem MIV-Suchverkehr im Quartier rund um den Zoo lösen oder wie es auf der Website des privaten Betreibers der Zooseilbahn so schön heisst «nachhaltig entschärfen». Die Anbindung mit dem öffentlichen Verkehr (Tram und Busse) sind gut und es gibt 11 gebührenpflichtige Parkplätze für rund 1200 Autos in der Umgebung des Zoos. Weil aber die Mehrheit der Besuchenden, gemäss Stadt Zürich sind es bis zu 65 Prozent, mit dem eigenen Auto anreist, wird das Quartier vor allem an Feiertagen mit Autos geflutet.
Das akute Parkplatzproblem sorgt bei der Quartierbevölkerung und dem Quartierverein Fluntern seit zwanzig Jahren für Unmut. Der Gemeinderat überwies 2018 ein Postulat der Grünen, mit dem der Stadtrat aufgefordert wurde, ein Verkehrskonzept für den Zoo zu erstellen. Im Frühling 2022 legte der Stadtrat ein Konzept mit 23 Massnahmen vor. An erster Stelle steht die Zooseilbahn, auf der Liste steht auch ein neues Parkhaus neben der Masoalahalle.
Diese Zooseilbahn ist ein nicht kleines Verkehrsinfrastrukturprojekt. Für die elf Stützen der Seilbahn müssen unter anderem Wald- und Hochstammobstbäume in Schutzgebieten gefällt sowie Waldbäume gestutzt werden. Weiter zerstört die Seilbahn eine bisher mehrheitlich unberührte Landschaft im Bereich des Sagentobels (Rückzugsgebiet für Wildtiere). Nicht nur wird mit der Seilbahn eine unglaublich schöne Landschaft geopfert, sondern schlimmer, die versprochene Entlastung des Quartiers Fluntern von stinkenden Autokolonnen ist kleiner als ursprünglich angenommen. Hingegen werden die Anwohner*innen rund um den Bahnhof Stettbach in Dübendorf mit zusätzlichem Zoo-Autoverkehr belastet.
Ich frage mich als Neu-Dübendorferin, wie die Stadt Zürich zu einem solch irren Projekt Hand bieten kann und dafür in Kauf nimmt, dass das Verkehrsproblem auf die Nachbargemeinde verlagert und eine geschützte Landschaft zerstört wird? Ebenso frage ich mich, warum der Zoo als sehr grosser Subventionsempfänger bis anhin nicht in der Lage war, die Besucherströme stadtverträglich und nachhaltig zu steuern, sprich dafür zu sorgen, dass möglichst alle mit dem ÖV anreisen?
Zurzeit wird vor dem Bundesgericht um den Gestaltungsplan gestritten. Fortsetzung folgt bald.