Ich habe genug von exorbitanten Mieten, jährlich steigenden Wohnkosten und schwindenden Freiräumen. Vom Verlust bezahlbarer Kultur- und Gewerberäume. Von Verdrängung, die immer mehr Menschen zwingt, ihr Zuhause und ihr soziales Umfeld zu verlassen.
Ich habe genug von faulen Argumenten: Die Zuwanderung sei schuld. Der Wohnungsmarkt regle sich selbst, solange genug gebaut würde. Die Lösungsfindung sei den Immobilienfirmen zu überlassen.
Deshalb habe ich mich der Organisation einer Grossdemonstration gegen die Wohnungskrise angeschlossen. Wir fordern: Wohnraum für alle! Weder Einkommen noch Vermögen sollen entscheiden, wer wo lebt. Wir wollen offene Städte, wo Menschen unabhängig von Aufenthaltsstatus, Portemonnaie, Haushaltsform und Alter eine bezahlbare Wohnung finden können.
Wir fordern: Kein Profit mit Boden. Mit dem Verkauf von Boden werden riesige Gewinne eingefahren. Die Preise dieses “knappen Guts” steigen in schwindelerregende Höhen, die Mieten klettern hinterher. Damit muss Schluss sein, wenn wir lebenswerte Städte wollen. Wohnraum ist keine Ware! Er ist – genauso wie Strom, Wasser und Luft – unsere Existenzgrundlage. Weiter fordern wir eine selbstbestimmte Stadtentwicklung, denn die profitgetriebene Stadtentwicklung fördert Ungleichheit und die Zerstörung unseres Planeten. Wir fordern eine Stadt von und für die Bewohnenden. Über die Art und Weise, wie wir zusammenleben, wollen wir gemeinsam bestimmen. Diese Forderungen tragen wir am 4. November auf die Strasse. Denn wir hätten genug, um eine andere Art von Stadt zu leben! Städte, die ebenso gemeinschaftlich wie frei, ebenso freundlich wie inspirierend sind. Städte der Vielen statt Städte der Reichen. Städte, die eine Zukunft jenseits der nächsten Jahresabrechnung, jenseits der nächsten Dividendenausschüttung kennen.