Die Alternative Liste unterstützt die unkommerzielle Nutzung des leerstehenden ehemaligen Kesselhauses des Elektrizitätswerks Letten an der Wasserwerkstrasse 101 durch ein selbstorganisiertes Kollektiv, um es mittels kultureller und politischer Veranstaltungen, Selbsthilfewerkstätten und einer Küche für eine breite Öffentlichkeit nutzbar zu machen.
Sicherheit mittels üblicher Instandhaltung gewährleistet
Der erste Einwand des Elektrizitätswerks Zürich gegen die Besetzung vom 30. Oktober, das Gebäude sei einsturzgefährdet, hat sich bereits als Falschmeldung herausgestellt. Wie es dazu kam, werden wir mit einer schriftlichen Anfrage im Gemeinderat herausfinden wollen.
Die Arbeiten, die notwendig sind, um das Gebäude instand zu halten, kann die Stadt in Zusammenarbeit mit den Besetzern:innen vornehmen, oder von den Besetzern:innen vornehmen lassen. Das Kollektiv hat diesbezüglich Bereitschaft und Initiative signalisiert. Die Frage, warum die Stadt das historische Gebäude offenbar vergammeln liess, werden wir dem Stadtrat ebenso stellen.
Keine Beeinträchtigung des Elektrizitätswerks
Das EWZ scheint die Hinfälligkeit des Baufälligkeits-Arguments bereits eingesehen zu haben und hat die Kommunikationsstrategie dahin verlagert, Angst zu schüren, die Besetzung beeinträchtigte das Elektrizitätswerk Letten und damit die Elektrizitätsversorgung der Stadt.
Dies würde das Durchbrechen durch zwei Wände und darauf folgende Manipulationen der Anlagen des Elektrizitätswerks bedingen. Wäre dies tatsächlich im Interesse der Besetzer:innen, so könnten sie sich über die Fenster des Generatorenhauses mit deutlich weniger Aufwand Zugang verschaffen.
Denkmalschutz vorgeschoben
Als letztes Argument zieht die Stadtverwaltung noch Denkmalschutz-Gründe heran – jene Stadtverwaltung, welche das Gebäude bis anhin offenbar verlottern lässt, und welche vor dreissig Jahren das Wollgroth-Areal abreissen liess und dort einen anonymen, tristen Bürokomplex bewilligte. Es scheint, auch bezüglich Denkmalschutz sei die Anlage bei den Besetzer:innen in besseren Händen.
Wir fordern den Gesamt-Stadtrat auf, die durch das EWZ in Absprache mit dem FDP-Stadtrat Michael Baumer eingereichte Strafanzeige gegen die Besetzer:innen zurückzuziehen, die polizeiliche Räumung zu unterlassen, und den konstruktiven Dialog mit den Besetzer:innen zu suchen – diese sind dafür bereit. An diesem Ort kann ein wertvoller kultureller und sozialer Treffpunkt entstehen.