In Winterthur hat die 3. Generation übernommen. Mit dem Grundstein, den Anja Peter gelegt hatte, und der Verankerung der Alternativen Liste im politischen Winterthur durch David Berger, Katharina Gander und Manuel Sahli ist es nun an Roman Hugentobler und Cédric Eigner, die AL in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Dies müssen sie zum Glück nicht alleine tun. Zusammen mit Sarah Casutt und
Lisa Weiller hat sich ein schlagkräftiges und engagiertes Spitzenquartett für die
Parlamentswahlen vom Februar gebildet. Mit Viviane Marchand kandidiert eine
kritische Stimme für die Schulpflege. Zudem steht Manuel Sahli den Neulingen
weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Den Wind der Veränderung, den diese jungen Menschen mit sich bringen, bekommen nicht nur die politischen Gegner:innnen zu spüren, sondern auch die AL selbst. So wurde vor kurzem entschieden, dass die AL Winterthur ein Verein werden soll, um ein einfacher zugängliches Gefäss zu schaffen. Die Vereinsgründung findet nach den Wahlen statt. Zudem wird das AL-Positionspapier überarbeitet und vor allem durch ökologische und feministische Standpunkte erweitert.
Wie weit dieser Wind die AL bei den kommenden Wahlen tragen wird, ist schwierig abzuschätzen. Einerseits haben wir mit Katharina Gander und David Berger in der vergangenen Legislatur zwei starke Zugpferde verloren, andererseits steht nun eine neue Generation voller Tatendrang in den Startlöchern. Als Ziel wurde Fraktionsstärke formuliert, was eine Verdoppelung der Sitze würde. Versuchen will die AL das mit der sowohl jüngsten als auch weiblichsten Liste aller kandidierenden Parteien. Was momentan an Expertise fehlt, soll mit einer stärkeren Verankerung in verschiedenen ausserparlamentarischen Bewegungen wett gemacht werden.
So konnten wir zusammen mit der Klimastreik-Bewegung im letzten Jahr die Stadt und die Parteien der politischen Linken und Mitte erfolgreich dazu bewegen, ihr Netto Null CO2-Ziel von 2050 auf 2040 zu verschärfen, was am letzten Abstimmungssonntag auch von der Winterthurer Stimmbevölkerung abgesegnet wurde. Die wiedergefundene Verankerung widerspiegelt sich auch in der Wahlliste,
auf der diverse Vertreter:innen des Klimastreiks und des feministischen Kollektivs antreten.
Unabhängig vom Wahlresultat soll diese Zusammenarbeit in der nächsten Legislatur intensiviert und durch weitere Bewegungen ergänzt werden. Im Stadtparlament wollen wir weiter Nadelstiche setzen. In welcher Fraktion, sollten wir die vier Sitze verpassen, ist noch völlig offen. Wichtig ist es der AL auf jeden Fall,
bei der Umsetzung der verschärften Klimaziele die soziale Frage ins Zentrum zu rücken. Vieles wird sich auch anhand der politischen Grosswetterlage entscheiden. Winterthur ist bis heute eine bürgerlich dominierte Stadt. Dies könnte sich
mit der kommenden Wahl ändern und die AL beim Finden linker Mehrheiten zum
Zünglein an der Waage werden. So würde die AL nicht nur zu einer lauten Polterin,
sondern auch zu einer wichtigen Strategin.
Aus: AL-Info 22/01