Hiermit gebe ich nach vierzehn Jahren meinen Rücktritt aus dem FC Kantonsrat und gleichzeitig aus dem Kantonsrat per Ende August 2021 bzw. auf den Zeitpunkt der Regelung meiner Nachfolge bekannt.
Als Schlussmann des FC Kantonsrates habe ich einen schönen Überblick über den Spielbetrieb. Da ist einmal die SVP zu nennen, die ein solides Abwehrbollwerk bildet. Sie wirkt zwar manchmal etwas statisch, aber sie geht kompromisslos zum Ball, oder spielt direkt auf den Mann. Auf dem Platz ist sie kaum zu überhören.
Agiler in der Rückwärtsbewegung ist die Juso. Schnell und wendig – wenn auch nicht immer ausdauernd – ist sie beim Gegenspieler für ihre Grätschen gefürchtet. Die EVP wiederum ist fürs bewahrende Ballhalten bekannt. Und wenn sie doch mal einen Pass in die Spitze wagt, dann ist Freund und Feind überrascht. Ihr Spiel ist so stark von Fairplay geprägt, dass der Eindruck entsteht, die EVP stelle das Präsidium der Schiedsrichtergewerkschaft.
Somit rücke ich ins Mittelfeld vor, wo sich die SP aufhält. Sie zeichnet sich durchs Ballverwalten aus, leider oft so lange bis er verloren geht. Selten dagegen lanciert sie einen mutigen Konter.
Nun, wenn ich vom Mittelfeld spreche, dann denkt man automatisch an die FDP, wo sie in ihren Glanzzeiten tatsächlich das Spiel wie Andrea Pirlo oder Zinedine Zidane gestaltete. Heutzutage glänzt sie durch Abwesenheit.
Jetzt sind wir im Sturm angelangt, der von der GLP dominiert wird. Hier sehen wir immer wieder Sololäufe, die dann orientierungslos an der Corner-Flagge enden. Und so kommt es, dass die raren Tore der Parlamentsdienst erzielt.
Zum Schluss noch ein Wort zum Spielort: Können Sie sich einen Traditionsverein, wie Liverpool vorstellen, der die Anfield Road verlässt? Oder YB, die nicht im Wankdorf spielen? Nur GC zieht nach Niederhasli. – Kurz: Tragen Sie Sorge zu unserem frühbarocken Rathaus.