Die Corona-Pandemie fordert von uns allen viel, weltweit und hier. Ein grosser Dank gilt jenen, die einen besonders grossen Einsatz zur Bewältigung der Krise leisten. Dieser Dank gilt vor allem dem Gesundheits- und Pflegepersonal, welches jetzt unter einem grossen Druck steht und besonderen Risiken ausgesetzt ist. Ohne deren Einsatz würde das Gesundheitssystem nicht mehr funktionieren. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm und nicht voraussehbar.
Arbeitnehmende verlieren ihren Arbeitsplatz, Selbstständigerwerbende bangen um ihre Existenz, Freischaffende stehen vor dem Nichts und Unternehmungen wissen nicht mehr, wie es weitergeht. Gastgewerbe, Verkauf, persönliche Dienstleistungen, Hotellerie und der gesamte Kulturbereich stehen still. Dies sind alles Branchen, wo weder hohe Löhne bezahlt noch fortschrittliche Arbeitsbedingungen bestehen. In der Kultur, aber auch in vielen anderen Bereichen sind viele Personen freischaffend und haben kein soziales Auffangnetz. Menschen, die Arbeit auf Abruf leisten, im Auftrag arbeiten, befristet angestellt sind oder im Stundenlohn arbeiten, riskieren zwischen die Maschen der Sozialversicherungen zu fallen. Wenn die Pandemie länger dauert, werden flächendeckend weitere Branchen stillstehen und Tausende von Arbeitsplätzen werden verloren gehen.
Die drängendste Frage ist jetzt: Bekomme ich Ende Monat den Lohn und kann ich die Miete bezahlen?
Bund und Kanton haben angekündigt, massive Hilfspakete zu schnüren. Löhne und Gesundheit müssen gesichert sein. Darüber verliert der Kanton keine Worte. Was es heute braucht, sind klare, griffige und einfache Massnahmen. Ziel dieser Massnahmen muss der Erhalt von Arbeitsplätzen und der Ausgleich von Lohn- und Einnahmenverlusten für Arbeitnehmende und Freischaffende sein. Die engen Maschen der Arbeitslosenversicherung mögen für sogenannt normale Zeiten taugen. Heute sind sie unzulänglich. Gerade Temporärangestellte, Arbeitende auf Abruf und Personen im Stundenlohn gehen in der Arbeitslosenversicherung leer aus. Wer über längere Zeit bei Kurzarbeit bloss 80 % und bei Arbeitslosigkeit bloss 70 % erhält, kann damit nicht überleben. Der Lohn ist zu garantieren.
Der Gesundheitsschutz für Arbeitnehmende ist jetzt subito und überall durchzusetzen. Immer noch sitzen auf Baustellen die Bauarbeiter in engen Baracken zusammen und fahren im Mannschaftstransporter zur Arbeit. Auch hier gilt: Gesundheit geht vor Profit.
Der Kanton möchte bloss 15 Millionen Franken für Selbstständigerwerbende ausgeben. Unzählige Kleingewerbetreibende, Freischaffende, Alleinunternehmende haben kein Polster, ein oder zwei Monate ohne Einnahmen zu leben. Mit 15 Millionen Franken kann diesen Menschen kein Butterbrot finanziert werden.
Immobilien waren und sind immer ein sehr gutes Anlageobjekt. Wer Geschäftsräume besitzt, erzielt einen hohen Profit damit. Jetzt, wo Läden und Geschäftsräume nicht benutzt werden können, ist sofort ein Mietstopp einzuführen.
Solidarität ist heute gefragt. Nicht nur der Staat ist gefordert. Solidarität heisst auch, Geld in Krisen zu holen, wo es vorhanden ist. Vermögende sind zur Kasse zu bitten, und schweizweit ist eine Sondersteuer für Vermögen über zehn Millionen einzuführen.