Die Stadt Zürich hat ein grosses Wachstum vor sich. Die mittlere Bevölkerungsprognose rechnet für 2035 mit 502 000 Einwohner*innen. Das sind über 4000 Personen mehr pro Jahr. Bei einer durchschnittlichen Belegung von zwei Personen müssen damit jedes Jahr mehr als 2000 Wohnungen neu erstellt werden. Wenn der Anteil der Mietwohnungen gemeinnütziger Bauträger auf einen Drittel erhöht werden soll, müssen jedes Jahr bis zu 1000 neue gemeinnützige Wohnungen entstehen.
Nur so kann Zürich eine Stadt für alle bleiben. Gilt dies aber immer und egal zu welchem Preis? Die AL sagt nein. Sie spricht sich gegen das Projekt Tramdepot Hard mit einer neuen kommunalen Wohnsiedlung aus.
Das Projekt verschlingt 129 Millionen Franken an Investitionsgeldern. Die Mietpreise in dieser kommunalen Wohnsiedlung betragen für eine 1.5 Zimmer Wohnung 1420 Franken, für eine 4.5 Zimmer Wohnung 2090 Franken. Als Vergleich: Eine 4.5 Zimmer Wohnung in der kommunalen Wohnsiedlung Leutschenbach kostet 1580 Franken. In der geplanten Überbauung auf dem Kochareal sind über 80% der Wohnungen günstiger als 1500 Franken pro Monat inklusive Nebenkosten. Die AL will, dass die vorhandenen Mittel für den Bau von Wohnungen eingesetzt werden, die eine Entlastung für Leute mit tieferen Einkommen bringen. Gerade im Escher- Wyss Quartier wäre dies dringend nötig.
Solange die VBZ das Depot Hard noch wie heute nutzen muss, ist das Areal schlicht ungeeignet für den Bau weiterer gemeinnütziger Wohnungen. Mit dem vorliegenden Projekt leisten wir keinen Beitrag für eine bessere Durchmischung des Quartiers. Die bestehende Wohnsiedlung und das Depot können für die nächsten dreissig Jahre instandgesetzt werden. Dann kann die nächste Generation entscheiden, was mit dem attraktiven Areal beim Escher-Wyss-Platz geschehen soll.
Christina Schiller, AL-Gemeinderätin (AL-Info 19/06)
Minderheitsstandpunkt der AL-Fraktion in der offiziellen Abstimmungszeitung (PDF)