Eingelullt wird man zusätzlich durch die manipulative Rhetorik der Projektverantwortlichen. Da wird von Stadtreparatur geredet, von der Wiedervereinigung eines zweigeteilten Stadtviertels, da wird der «Foifer und ‘s Weggli» versprochen (dieses Kombi kriegt man ja sonst nie), also maximale Mobilität kombiniert mit maximaler Quartieraufwertung. Probleme gibt es entsprechend dieser Rhetorik nicht, nur Herausforderungen und Verweise auf die nächste Planungsebene, die’s dann schon richtet.
Der Teufel lässt sich aber nicht mit dem Beelzebub austreiben. Dieses megalomanische Projekt würde mehr kaputt machen, als es Nutzen bringt. Unsere Gesellschaft muss gerade ihre Masslosigkeit in den Griff kriegen, nachhaltiger werden, die Stadt soll klimafit und wohnlicher werden. Das beisst sich mit dem MIV-Kapazitätsausbau, den Tunnelportalen mitten im Wohnquartier, der Verbreiterung der Strasse, der Vernichtung von Wohn- und Grünraum, der Verkleinerung des Irchelparks oder der Umkrempelung des Albisriederplatzes zu Ungunsten von Anwohner*innen und ÖV-Benutzer*innen.
Damit die Stadt den nötigen Druck auf den Kanton ausüben kann, um die Zustände an der Rosengartenstrasse auf zeitgemässe Art zu verbessern, muss das RTRT-Projekt in Bausch und Bogen abgelehnt werden. Allen noch nicht Überzeugten empfehle ich hier das ansprechend gestaltete Dezember-Hochparterre-Spezialheft «Die Stadtzerstörung am Rosengarten» mit den sachlich verfassten Texten von Köbi Gantenbein und einer Vision für die Rosengartenstrasse, für die es sich stattdessen zu kämpfen lohnt.