Der neuste Spross im Langnauer Parteiengefüge ist noch “Ofenfrisch”. Die Gründung der Langnauer AL (Alternative Liste Langnau) erfolgte im Rahmen der Gründung der AL des Bezirks Horgen am 9. Februar dieses Jahres. Die Ortsektion AL Langnau wird sich an der Arbeit und an Aktionen der IPK (Interparteiliche Konferenz) beteiligen und setzt damit schon mal den Focus auf Zusammenarbeit und gegenseitige Wertschätzung über die Parteigrenzen hinaus.
Die Vorgeschichte
Im Bezirk Horgen gibt es eine Liste von über 30 Personen die Mitglied, oder Interessenten der AL Zürich sind. Die Idee einer Bezirkspartei ist schon seit längerer Zeit auf der Traktandenliste, und erhielt zusätzlich Auftrieb seit das neue Wahlsystem, der sog. “Pukelsheimer” eingeführt wurde. Bei diesem System haben jene Parteien Vorteil, die möglichst flächendeckend im ganzen Kanton Wahllisten einreichen. Dadurch erhielt die Gründungsidee anlässlich der Kantonsratswahlen konkretere Formen. Seit dem 9. Februar 2013 gibt es also die AL Bezirk Horgen mit aktuell drei Ortsektionen; Horgen, Langnau und Thalwil. Die Bildung Weiterer Ortssektionen sind in Vorbereitung.
Schwerpunkte der Ortsektion Langnau
Aus dem Positionspapier der AL Bezirk Horgen ist zu entnehmen, dass die Alternative Liste vor allem in den Bereichen soziale Sicherheit, Service Public, Finanzpolitik, Umwelt, Wohnbau und Bildung ihre Schwerpunkte definiert.
Die AL des Kantons Zürich hat z.B. bei der Abschaffung der Pauschal-Besteuerung für reiche Ausländer einen grossen Abstimmungserfolg erzielt und in der Folge eine nationale Initiative dazu ergriffen, welche letzten Herbst eingereicht wurde.
Konkret wird sich demnach auch die AL Langnau solchen Themen widmen.
Zum Thema Steuern ist es für die AL Langnau wichtig, dass künftige Steuersenkungen nicht durch Erhöhung von Gebühren kompensiert werden. Gebühren sind in Etwa die unanständigste Finanzbeschaffung einer Gemeinde, weil sie Leute mit tiefen Einkommen viel stärker treffen als solche mit sehr grossen Einkommen.
Im Bereich der lokalen Umweltpolitik wird die AL Bestrebungen mittragen, welche ein proaktives Handeln der Gemeinde verlangen. Anlässlich der Gründungsversammlung wurde beschlossen, die Energie-Initiative der GLP Langnau zu unterstützen.
Bei der Schule wird die AL künftige Reformpläne der Bildungsdirektion kritisch unter die Lupe nehmen. Die dort grassierende “Reformitis” darf auf gemeindeebne nicht zu teuren Leerläufen führen.
Hingegen sollte sich die Gemeinde den gegebenen Spielraum nutzen und Massnahmen für eine erweiterte Bildungsvielfalt für unsere Kinder fördern.
Aufbau und Ausbau der neuen Partei
Neben diesen vorerst gesetzten Schwerpunkten wird sich die AL Langnau auch mit sich selber beschäftigen. Die wenigen Mitglieder sind gefordert, die anfallende Parteiarbeit auf allen Ebenen zu bewältigen. Neben der politischen Arbeit in der Gemeinde ist AL Langnau auch in die Parteiarbeit der AL des Kantons Zürich eingebunden.
Ziel ist es aber auch, neue Mitglieder zu finden und diese in die Weiterentwicklung der Partei einzubinden.
Die Mitgliederzahl sollte sich innert Jahresfrist in Etwa verdoppeln um bei kommenden Gemeindewahlen Leute für Kommissionsarbeiten zur Verfügung stellen zu können
Zusammenarbeit mit Parteien
Diese Beispiele enthalten unbestritten ein gewisses Konfliktpotential. Es wird der AL Langnau vor allem darum gehen, solch Fragen zu öffentlichen Themen zu machen. Ob und wie sie allenfalls umgesetzt werden, ist eine andere Frage.
Insgesamt wollen doch alle Parteien das Beste für die Gemeinde. Unterschiedlich sind naturgemäss die Vorstellungen dazu. Das Sein bestimmt bekanntlich das Bewusstsein. So setzt ein Rentner ganz andere Schwerpunkte als eine allein erziehende Mutter, Ein Gewerbetreibender andere als ein “Büetzer”. Im Zusammenleben all dieser Menschengruppen sollten demnach nicht fixe Standpunkte vertreten, sonder gemeinsam nach vertretbaren Lösungen gesucht werden. Dass sich die Parteien als poltische Vertretung dieser Gruppen nicht immer einigen können liegt auf der Hand.
Wichtig ist dabei jedoch, dass eine sachliche Auseinandersetzung statt-finden kann, welche zur Meinungsbildung und dann zu einem Volksentscheid führt.
Einige Dankeschöns
Abschliessend ist es mir als Präsident der der AL Langnau ein Anliegen allen zu danken, welche die Gründung der AL Bezirk Horgen und damit der AL Langnau am Albis ermöglicht haben. Ohne diesen politischen Akt, würde dieser Artikel nicht geschrieben.
Grossen Dank gehört allen bestehenden Langnauer Parteien, welche die neue Ortspartei ohne zu zögern und wohlwollend in die IPK aufgenommen haben. Einen besonderen Dank geht dabei an den amtierenden IPK-Präsidenten, Markus Bours, für seinen Zusatzeinsatz in dieser Sache.
Ebenfalls danke ich der Gemeindeverwaltung und der Kulturkommission für die unbürokratische und rasche Aufnahme in alle gemeindlichen Register und Listen, sowie der lokalen Presse über die sachliche Berichterstattung zur Parteigründung.
Christian Besmer,
Präsident AL Langnau a. A.
044-7718355
ch.besmer@gmail.com