Im Kanton Zürich kam die längst fällige Wende auf leisen Sohlen: Medienschaffende rechneten zwar mit einem Einbruch der bürgerlichen Mehrheit im Kantonsrat. Doch dass nach der Auszählung der Listen sage und schreibe 28 der 38 neu gewählten Kantonsrät*innen Frauen waren, dies überraschte dann den Grossteil der männlichen Medienschaffenden doch sehr. Seit dem 24. März 2019 politisieren 73 Frauen im neu gewählten 180-köpfigen Kantonsrat, das sind knapp 42 Prozent. Vom ersten Tag an in der neuen Legislatur war spürbar: diese mächtige Minderheit kann nicht mehr ignoriert werden. In der Zwischenzeit wurde von AL, EVP, Grünen, Grünliberalen und SP ein Vorstosspaket eingereicht, das die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderaufziehen zum Ziel hat.
Eine längst fällige Wende
In wenigen Tagen stehen am 20. Oktober die Nationalratswahlen an. Nach dem Erdrutschsieg der Frauen bei den kantonalen Wahlen ist sonnenklar, dass Frauen mehr wollen. Beim zweiten Frauenstreik in der Geschichte der Schweiz demonstrierten am 14. Juni mehr als eine halbe Million Menschen in Städten und Dörfern für eine andere Schweiz, für eine Schweiz, in der Frauen mehr zu sagen haben. Allein in der Stadt Zürich marschierten 160’000 Frauen, solidarische Männer und Kinder durch die Strassen von Zürich. Die Wut war mit Händen spürbar, die Ziele klar: es braucht eine Wende hin zu einer anderen Politik, in der Frauen, Kinder, Menschen of Color, Ausländer*innen und Behinderte mehr mitbestimmen können und gehört werden als bis anhin.
28. Mai: AL-Frauen-Spitzentrio nominiert
Bereits am 28. Mai hat die AL-Vollversammlung das Spitzentrio mit Manuela Schiller, Elvira Wiegers und Laura Huonker nominiert. Am 26. Juni wurde dann aus diesem Trio ein Fünferticket: Rahel El-Maawi und Katharina Gander sind seither Teil des engagierten AL-Wahlkampfes. Sie alle stehen dafür ein, was die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz elegant auf den Punkt gebracht hat: «Echte Demokratie ist ohne die Gleichstellung der Geschlechter nicht zu haben. Denn wird erst einmal eine Gruppe diskriminiert, dann ist der demokratische Grundsatz der Gleichheit schon aufgegeben.» Die AL-Frauenspitze kämpft konsequent für eine soziale, gleichberechtigte und nachhaltige Gesellschaft und wird sich im Bundeshaus machtvoll für eine andere Schweiz einsetzen.
Linksalternative Fraktion
Die Chancen auf den ersten Nationalratssitz für die AL stehen gut, eine eigene linksalternative Fraktion ist in Griffweite. Damit dies Realität wird, brauchen wir vor allem mehr Listenstimmen für die AL-Liste 25. Keine Sorge: für die links-grüne Seite geht keine Stimme verloren. Falls die AL das Mandat verpassen sollte, gehen die AL-Stimmen dank der grossen Listenverbindung an Grüne oder SP.
Judith Stofer, Kantonsrätin AL