Ein radikaler Vorschlag der AL scheitert.
«Die Debatte um Frauenquoten hat schon manche Auflage erlebt, aber jene vom Montag im Kantonsrat dürfte zu den skurrileren gehört haben. Das lag an dem Vorschlag der AL, der nicht nur radikal war, sondern auch darauf hinauslief, dem Kanton eines der kompliziertesten Wahlgesetze weit und breit zu bescheren. In ihrer parlamentarischen Initiative forderte sie einen 40-prozentigen Anteil pro Geschlecht im Kantonsrat und in den Gerichten, im Regierungsrat mindestens drei Frauen und drei Männer, im Ständerat einen Mann und eine Frau. Laura Huonker (al., Zürich) beklagte den rückläufigen Frauenanteil in Schweizer Kantonsparlamenten. Auch der Zürcher Kantonsrat mit 122 Männern und 58 Frauen bilde die Bevölkerungsstruktur nicht ab. Quoten seien deshalb unumgänglich. Dann könnten Parteien Frauen nicht mehr «wie Schachfiguren» je nach Bedarf fördern oder in hintere Reihen verbannen.»
Aus: Frauenquote ohne Gegenliebe, NZZ, 28.05.2018 von Michael Ledebur
Siehe auch: Parlamentarische Initiative zur Einführung einer Geschlechterquote