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Die Schwachen schützen – die Starken kontrollieren

Die Schwachen schützen – die Starken kontrollieren Niggi Scherr, Zürcher Gemeinderat der Alternativen Liste, beweist, dass in der Politik auch kleine Minderheiten Grosses leisten können. Udo Theiss Als Niggi Scherr 1978 für die Progressiven Organisationen (POCH) in den Zürcher Gemeinderat einzog, zeigten ihm die bürgerlichen und sozialdemokratischen Ratskolleginnen und Kollegen die kalte Schulter. Wenn Scherr […]

29. August 2019 von

Die Schwachen schützen – die Starken kontrollieren

Niggi Scherr, Zürcher Gemeinderat der Alternativen Liste, beweist, dass in der Politik auch kleine Minderheiten Grosses leisten können.

Udo Theiss
Als Niggi Scherr 1978 für die Progressiven Organisationen (POCH) in den Zürcher Gemeinderat einzog, zeigten ihm die bürgerlichen und sozialdemokratischen Ratskolleginnen und Kollegen die kalte Schulter. Wenn Scherr das Wort ergriff, raschelten die Gemeinderäte demonstrativ mit ihren Zeitungen. Heute ist der 58-jährige Scherr Alterspräsident des Gemeinderates. Und wenn er spricht, lauschen auch bürgerliche Ratsmitglieder aufmerksam. Denn mit seinen Fraktionskolleginnen und -kollegen von der Alternativen Liste schafft Scherr es immer wieder, die Pläne von Parlament und Regierung zu durchkreuzen.
Ironie des Schicksals

Seit dem Erfolg im Kampf gegen die Privatisierung der Elektrizitätswerke Zürich und seinem Engagement gegen das Elektrizitätsmarktgesetz gilt Scherr als Galionsfigur des Widerstands gegen die Demontage der öffentlichen Dienste. "Eigentlich ist das ironisch" meint Niggi Scherr. "Früher skandierten wir an Demos ‘Macht aus dem Staat Gurkensalat’". Und heute kämpfen wir dagegen, dass Konservative wie Ebner und Blocher den Staat tatsächlich zu Gurkensalat verarbeiten.Dabei will Scherr keineswegs einen Staat, der alle Probleme lösen muss. «Gerade das Beispiel der Gewerkschaften oder des Mieterverbandes zeigen, dass die verschiedenen Interessengruppen sich auch ohne Staat zu helfen wissen.Und als Gründungsmitglied der Droleg-Initiative oder des Komitees Schweiz ohne Schnüffelstaat hat Scherr ja grundliberale Positionen vertreten. Selbst Privatisierungen sind für ihn kein Tabu. "Aber in den sensiblen Bereichen muss der Staat die Schwachen schützen und die Starken kontrollieren. Er muss die Grundversorgung und Chancengleichheit garantieren."
Verhinderter Professor

Eigentlich mag Scherr den Begriff 68er gar nicht. "Er hat etwas Grossväterliches und Schablonisierendes." Trotzdem ist er ein klassischer 68er. Aufgewachsen ist Scherr in der Basler Landgemeinde Riehen. Als Sohn eines Arbeiters, der sich zum Kleinunternehmer hochgearbeitet hatte, musste Niggi Scherr erleben, wie sein Vater für den sozialen Aufstieg seine Lebensqualität opferte und schliesslich schon mit 51 an einem Herzinfarkt starb. 1965 demonstrierte auch Scherr gegen den Vietnamkrieg. Dennoch interessierte er sich eher für Literatur als für Politik. Doch zwischen 1966 und 1969 studierte Scherr in Paris und wurde in den Sog der Pariser Revolte gezogen. Das und der Kontakt mit Studenten aus der Dritten Welt veränderten sein Weltbild für immer. "Wäre alles seinen normalen Gang gegangen, wäre ich heute wohl Literaturprofessor. Doch das hat die 68er-Bewegung verhindert. Gott sei Dank!" Politisiert und radikalisiert kehrte Scherr nach Basel zurück. Aber im Gegensatz zu vielen anderen 68ern resignierte er nicht. Von revolutionären Tagträumereien hat er auch damals schon nicht viel gehalten. Stattdessen leistet er bis heute beharrlich und unermüdlich politische Alltagsarbeit. In Basel schloss er sich der POCH an, obwohl ihm die Partei eigentlich "theoretisch zu aufgeblasen" war. Aber er schätzte, dass die POCH sich nicht nur in theoretischen Diskussionen verhedderte, sondern aktiv und erfolgreich konkrete Politik machte. Die akademische Karriere war für Niggi Scherr keine Option mehr. Er arbeitete bis 1988 als Journalist, POCH-Sekretär, Gewerkschaftssekretär und seit 1988 beim Mieterinnen- und Mieterverband Zürich, wo er heute Geschäftsführer ist. Von 1978 bis 1990 sass er für die POCH im Zürcher Gemeinderat. Seit der Auflösung der Partei 1990 für die Alternative Liste. In unzähligen Komitees und Bürgerinitiativen engagierte und engagiert sich Scherr auch ausserhalb des Parlaments.
Erfolgreiche Minderheit

Scherrs Partei, die Alternative Liste, ist seit ihrer Gründung nur mit zwei bis vier Sitzen im Zürcher Gemeinderat vertreten. Trotzdem konnte Niggi Scherr im Gemeinderat vor allem in den letzten zwei Jahren immer wieder Erfolge erzielen. "Als wir mit der Kampagne gegen die Gaswerk-Privatisierung und schliesslich die EWZ-Privatisierung angefangen haben, dachten auch Leute in meinem direkten Umfeld, dass ich übergeschnappt sei." Bis weit in die linke Szene hinein konnte man sich ein offensives Vorgehen gegen den neoliberalen Privatisierungsschub nicht vorstellen. "Das sei gegen den Zeitgeist, haben viele gesagt." Aber für Scherr ist Politik kein opportunistisches Abfischen von Wählerstimmen. In der Politik geht es für ihn schlicht darum, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. Und das kann man auch aus der Minderheitenposition. "Viele politische Mandatsträger vergessen, dass wir dafür gewählt sind, die Interessen der Leute auf der Strasse wahrzunehmen. Politik ist das einzige Mittel, das wir haben, um unsere Lebensverhältnisse zu gestalten."
Lieber in der Offensive

Scherr hält das Ja der Zürcher Stimmberechtigten zur vollen Ausschöpfung der Krankenkassensubventionen für wichtiger als das Nein zur EWZ-Privatisierung. "Die Krankenkassenverbilligungsinitiative war eine offensive Aktion. Ein Drittel aller Familien sind dadurch konkret entlastet. Mit der EWZ-Privatisierung haben wir nur einen Fehler verhindert." Auch ein raues politisches Klima sei kein Hindernis für eine offensive Politik. Und in der Offensive ist Niggi Scherr unentwegt. Kaum hat sich der Staub gelegt, den er in den Abstimmungskämpfen um die Energievorlagen aufgewirbelt hat, macht er sich stark für eine Verstaatlichung der Cablecom. Und trifft wiederum auf breite Resonanz bis ins bürgerliche Lager hinein. "Heute ist die Infrastruktur für Informationstechnologien ebenso relevant wie das Schienennetz. Man muss also die flächendeckende Versorgung zu anständigen Konditionen garantieren. Und das können Privatunternehmen einfach nicht."
Work, Dezember 2002

Kategorie: Allgemein

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