Fast 30 Jahre nach dem letzten Frauenstreik 1991 ist die Gleichstellung in der Schweiz noch immer nicht umgesetzt. Gerade 36% aller Arbeit der Frauen ist bezahlt, den Rest – 64% – arbeiten wir gratis und ersparen somit der Gesellschaft 248 Milliarden Franken pro Jahr. Wenn Frauen bezahlt arbeiten, dann meistens Teilzeit. Das führt zur Prekarisierung im Alter, denn bei den Pensionskassenbeiträgen sind wir Frauen Topverliererinnen. Gleichzeitig sind wir dort, wo das Geld und die Macht liegen, untervertreten: im Kader, in Führungspositionen und in politischen Ämtern.
Unsere Wirtschaft ist auf das Alleinernährermodell ausgerichtet. Aber heute brauchen wir zeitgemässe Strukturen, die allen Lebensentwürfen gerecht werden. Grundlage dafür ist die faire Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit sowie die bedingungslose Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für ein Wirtschaftssystem, das nicht auf Ausbeutung und maximalen Profit ausgerichtet ist, sondern auf Kooperation und Nachhaltigkeit. Wir sagen «fertig freiwillig» und fordern deshalb die sofortige Einführung einer Geschlechterquote in Politik und Wirtschaft.
Nachdem die Frauen 60 Jahre auf die Einführung der Mutterschaftsversicherung warten mussten, ist die heutige Ausgestaltung im europäischen Vergleich mehr als schäbig. Wir sagen «fertig freiwillig» und fordern einen Elternurlaub für Mütter und Väter von 24 Monaten. Mütter und Väter müssen sich dabei die Elternzeit fifty-fifty aufteilen. Nur so kommen wir in der Gleichstellung einen Schritt weiter.
Die soziale Frage muss gelöst sein, damit alle Gleichstellung leben können und somit auch wollen. Deshalb kämpfen wir für einen radikalen Systemwechsel und ein existenzsicherndes Grundeinkommen. Die Barrieren der traditionellen Rollen im eigenen Kopf kann jede und jeder nur selber sprengen. Radikales Umdenken heute für die Visionen von morgen!
Die AL engagiert sich schon seit Jahren erfolgreich Lokal und Kantonal, es ist nun Zeit für unsere Stimme National. Deshalb schickt sie ein starkes Frauenteam mit Manuela Schiller, Elvira Wiegers und Laura Huonker in den Kampf um einen Nationalratssitz.