Die städtisch ausgeprägten Agglomerationen sollen neben den Städten 80 % des Bevölkerungswachstums aufnehmen. Während Städte aufgrund von finanziellen und personellen Ressourcen eine grössere Planungs- und Handlungskompetenz haben, um ihre Räume über Bau- und Zonenordnungen und über Richtpläne zu entwickeln, fehlt es in den Agglomerationen oft an den nötigen Ressourcen in Politik und Verwaltung. Der Kanton muss eine aktive Rolle übernehmen, um das Wachstum in den Agglomerationen über die planerischen Instrumente hinaus zu steuern.
Agglomerationen stärken
Die Agglomerationen sind bis heute wenig geliebte Nebenerscheinungen der stattfindenden Urbanisierung ausserhalb der Kernstädte. Deren Umgebungen werden zwar gerne genutzt für die Erholung am Wochenende, die dazugehörenden Agglostädte aber werden nur als hässliche Ballungsräume wahrgenommen. Die lokale Politik und Verwaltung hinken den Entwicklungen hinterher – oft verständlicherweise mangels Ressourcen. Im Kantonsrat setzt sich die AL dafür ein, dass die Planung über den Fokus von Milizgremien hinausgeht und dass der KR hochwertige Entwicklungen in der Stadtentwicklung in den Ballungsräumen der Agglomeration sicherstellt.
Naturräume schützen, innerstädtische Erholung fördern
Der Bezirk Hinwil ist die vielfältigste Tourismusregion des Kantons Zürich. Vom voralpinen Tössstock bis zur Moorlandschaft um den Pfäffikersee werden diese Naturschönheiten durch Erholungswillige regelrecht überflutet. Die Naturräume werden kleiner und durch immer mehr Menschen genutzt. Um die Landschaften zu schützen, werden die Touristenströme in kanalisierten Bahnen geführt. Gleichzeitig verschwinden auch die natürlichen innerstädtischen Freiräume durch oft grenzenloses Bauen. Die AL setzt sich im Kantonsrat dafür ein, dass die Entwicklung von innerstädtischen Bewegungs-, Begegnungs- und Erholungsräumen konkret gefördert wird und die nötigen planerischen und finanziellen Ressourcen freigesetzt werden.
Arbeit dezentralisieren
Nicht nur die Strassen sind voll, auch der öffentliche Verkehr kommt an seine Grenzen. Dessen Ausbau ist das eine und gut so. Es müssen aber die Mobilität und die damit verbundenen wachsenden Pendlerströme grundsätzlich hinterfragt werden. Im Kantonsrat wird sich die AL beispielsweise für die Dezentralisierung der Arbeit einsetzen und die Regionen, die Zentren grösser denken.
Bigi Obrist, alternative wetzikon, aw