Obwohl der Fussball auch in Zürich Alltagskultur ist und die Integrationsleistung dieses Ballspiels nicht unterschätzt werden kann, ist das Ringen um ein neues Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal schon längst zur Hängepartie geworden.
- Im September 2003 stimmte die Bevölkerung dem von Elmar Ledergerber promoteten «Pentagon» zu. Nach der Finanzkrise musste die CS das völlig überrissene Projekt fallen lassen.
- 2010 verkaufte die Bank das Areal der Stadt – mit der bekannten Auflage, bis 2035 ein Stadion zu realisieren. Wird dieses Stadion nicht gebaut, darf die CS die 30‘000 Quadratmeter grosse Parzelle wieder übernehmen oder von der Stadt einen gesalzenen Aufpreis auf den moderaten Landpreis einfordern, den man 2010 vereinbart hat.
- Im Herbst 2013 sagten die Stimmberechtigten knapp Nein zur städtischen Finanzierung eines redimensionierten Stadions mit gemeinnütziger Siedlung.
- Über das in der Folge von der GLP vorgeschlagene und vom Gemeinderat geforderte privat finanzierte Fussballstadion für 18’000 Zuschauerinnen und Zuschauer mit gemeinnütziger Wohnsiedlung entscheiden wir heute.
In der AL-Fraktion gibt es sowohl Befürworter*innen als auch Gegner*innen des Projekts. Einig sind wir uns alle, dass die Vorlage vors Volk kommen soll. Über die Abstimmungsparole wird die AL-Vollversammlung Ende August entscheiden.
Den Antrag der SP, zwischen Hardturm und Pfingstweidstrasse gemeinnützige Wohnungen zu bauen, können wir nicht nachvollziehen. Nicht jede Parzelle ist für den gemeinnützigen Wohnbau geeignet. Auf den Spickel zwischen Stadion und Autobahn trifft das ganz besonders zu.
Die Chance, über einen Landtausch mit der CS andernorts mehr gemeinnützige Wohnungen zu erstellen, ist leider verpasst worden. Der gut gemeinte Versuch des Finanzvorstands, im Rahmen des Stadionprojekts eine bessere Ratio zwischen privaten und gemeinnützigen Wohnungen zu erzielen, ist an der Marktlogik der CS-Immobilienfonds gescheitert. Das von der CS angebotene Liegenschaftenpaket passt ebenso wenig ins gemeinnützige Wohn-Portfolio der Stadt wie die Autobahnparzelle, um welche die SP buhlt.
Die AL wird deshalb sowohl den Rückweisungs- als auch den Dispoantrag ablehnen.