Mit 48’311 Stimmen konnte Richard Wolff gegenüber 2014 um gut 6’000 Stimmen zulegen und vereinigte 51,7% der Wählerstimmen auf sich. Er hat damit Filippo Leutenegger um ca. 4’000 Stimmen auf Platz 7 verwiesen. Die AL gratuliert Richi Wolff zu seiner beeindruckenden Wiederwahl. Er hat in den vergangenen vier Jahren als Sicherheitsvorsteher einen guten Job gemacht, was – zumindest hinter vorgehaltener Hand – auch politische Gegner zugeben. Stadtrat Wolff hat ohne Rücksicht auf den Beifall der elektronischen Stammtische auch heisse Eisen – racial profiling, automatische Nennung der Nationalität von verhafteten potentiellen Straftätern – angepackt. Wolff tut Zürich gut: Bei Konflikten verschanzt er sich nicht hinter seinem Schreibtisch, sondern geht aktiv auf die Betroffenen zu; er hört den Menschen zu statt sie zuzutexten.
Bei den Gemeinderatswahlen konnte die Alternative Liste 7’892 Wählerinnen und Wähler mobilisieren, 1’820 mehr als 2014. Trotz der massiv höheren Stimmbeteiligung konnte sie mit 7,85% ihren Stimmenanteil erhöhen und die Mandatszahl von 9 auf 10 steigern. Die AL hat damit einen Beitrag geleistet zur Erringung einer rot-grünen Mehrheit im Gemeinderat mit insgesamt 69 Sitzen.
Mit «Unruhe bewahren» hatte die Alternative Liste – da können wir dem P.S. beipflichten – den besten Wahlslogan. Er bringt prägnant auf den Punkt, wofür die AL im Zürcher Politbetrieb steht. Einerseits ist sie durchaus bewahrend, wenn es darum geht, dezidiert wichtige soziale Errungenschaften zu verteidigen. Zugleich ist die AL innerhalb der Linken und Grünen der Motor der Unruhe und Veränderung. Immer wieder greift sie als Schrittmacherin Themen auf, die später von anderen aufgenommen werden. Lange bevor alle davon redeten, hat die AL Mindestanteile an gemeinnützigen Wohnungen bei Umzonungen eingefordert. Sie hat von Anfang an – so 2006 mit ihrem Referendum gegen die Europaallee – die spekulative Immobilienpolitik der SBB AG bekämpft und unterstützt heute ohne Wenn und Aber den Kampf des Vereins Noigass für 100 Prozent gemeinnützige Wohnungen auf dem SBB-Areal Neugasse. Die AL setzt einen klaren sozialen Kontrapunkt von links und wehrt sich mit aller Kraft dagegen, Zürich in ein rosa-grün-liberales 2000-Watt-Biotop für Gutqualifizierte und Gutverdienende zu verwandeln.
Das Wahlergebnis ist ein Vertrauensbeweis für die innovative Politik der AL. Für eine Politik, die auf konkrete Taten statt grosse Worte setzt.
Die AL und das Wahlteam bedanken sich herzlich bei allen Kandidierenden und den Dutzenden von Helferinnen und Helfern, die den Wahlkampf auf der Strasse und in den Quartieren aktiv unterstützt haben. Mehrere Hundert haben mit kleineren und grösseren Spenden dazu beigetragen, dass wir einen lustvollen, farbigen und engagierten Wahlkampf führen konnten. Ihnen allen und den Zürcherinnen und Zürchern, die die AL und Richi Wolff gewählt haben, gilt unser Dank.
Mit Richard Wolff als Stadtrat und ihrer gestärkten Fraktion wird die Alternative Liste dazu beitragen, dass Zürich eine vielfältige Stadt bleibt, in der nicht das Portemonnaie entscheidet, wer hier leben, arbeiten und wohnen darf.
Zürich, 4. März 2018