Im Gegenteil: Auch aus humanitären Gründen kann man die Einzäunung von 181 Asylsuchenden in einen spartanischen Grossbau zwischen Autobahn und Kaserne ablehnen.
Ein Nein wäre auch kein Scherbenhaufen. Es wäre einfach der Auftrag an die Behörden, statt nach einer zentralen Lösung nun nach überzeugenden dezentralen Standorten zu suchen. Niemand soll sagen, dass das in Bülach nicht möglich ist. Kurzfristig wird das etwas aufwändiger sein. Längerfristig wird es sich menschlich und finanziell bezahlt machen, wenn wir asylsuchenden Menschen durch Arbeit, Deutschkurse und Wohnsituation, Integration und Selbstständigkeit ermöglichen.
Aus diesen Gründen sagt die AL Nein zum geplanten Asylghetto. Die kleine AL (keine formelle Ortspartei und doch seit vielen Jahren in Bülach präsent) stimmt damit für einmal gleich wie die grosse SVP, wenn auch aus diametral anderen Beweggründen.
Maria Eisele, AL-Bülach
Ein Nein als Chance
Sagen die Bülacher Stimmberechtigten am 21. Mai Nein zum Asylneubau Müliweg, dann bedeutet das noch lange nicht Zustimmung zur Abschottungspolitik, wie SVP-Kantonsrat Claudio Schmid es gern deuten möchte.