Die Privatisierungseuphorie ist gross. Weg mit der Beamtengemütlichkeit und schon wird alles besser. Doch leider sieht die Realität in vielen Fällen anders aus. In der Regel kommt es weder zu den versprochenen Kosteneinsparungen, noch kann von einer Verbesserung der Versorgungsqualität die Rede sein.
Trotzdem sollen nun unsere beiden gut funktionierenden Spitäler KSW und IPW, die für die medizinische Grundversorgung unserer ganzen Region zuständig sind, privatisiert werden. Aber was wird dies für mich als potentielle Patientin bedeuten? Werden bereits nach kurzer Zeit nicht rentable Bereiche ausgelagert, unterbezahltes Putzpersonal eingestellt und das Pflegepersonal ausgedünnt? Pickt sich das privatisierte Spital nur noch die Rosinen heraus und spezialisiert sich auf besonders lukrative Eingriffe? Werden heikle Fälle und lediglich grundversicherte PatientInnen nicht mehr behandelt? Oder wächst gar der Anreiz mehr unsinnige, aber hochdotierte Therapien durchzuführen?
Spitäler sollen wirtschaftlich, aber nicht profitorientiert arbeiten. Dass sich Aktionäre und Investoren mit medizinischer Grundversorgung eine goldene Nase verdienen, erachte ich als stossend. Wenn es Ihnen auch wichtig ist, dass alle BewohnerInnen der Region weiterhin unabhängig von ihrer Zusatzversicherung eine gute medizinische Behandlung erhalten, stimmen Sie zweimal Nein am 21. Mai 2017.
Spitalprivatisierung – Auf unsere Kosten
Die Winterthurer Gemeinderätin Katharina Gander erklärt, warum die AL die Privatisierung des Kantonsspitals Winterthur und der Integrierten Psychiatrie Winterthur ablehnt.