Mit allen gegen die Stimmen der SVP hat der Bülacher Gemeinderat am Montag Ja gesagt zum geplanten Asylzentrum Müliweg bei der Kaserne. Nun entscheidet im Mai das Volk. Hoffentlich weniger kurzsichtig! Denn es kann doch nicht sein, dass wir 181 Asylsuchende in einen Neubau ohne jede Infrastruktur für Begegnung einpferchen. Nicht einmal Platz zum Essen ist vorgesehen. Die Küchen sind zu klein für einen Esstisch und die sogenannten Aufenthaltsräume sind gerade mal 13 Quadratmeter gross, wie ein Sprecher der Grünen im Rat bemängelte. Sollen die Asylsuchenden vielleicht auf den Betten essen? Und warum, um Himmelswillen, fehlt jeglicher Raum für Gemeinschaft und Spiel?
Nun ja, die Zustimmung fiel im Rat ohne Begeisterung aus. Warum denn kein deutliches „Nein, so nicht!“ zu diesem Totalunternehmerprojekt, das niemanden überzeugt? Bülach kann das besser. Lieber noch ein bisschen länger mit den heutigen Provisorien an der Solistrasse, Feldstrasse und Murgasse auskommen und dann ein Zentrum mit einem Raumkonzept realisieren, das elementaren Bedürfnissen Rechnung trägt. Manche Dinge brauchen mehrere Anläufe, bis aus einem freudlosen Kompromiss ein überzeugender Konsens wird.
Asylzentrum: Bülach kann das besser
Maria Eisele erklärt, wieso das vom Gemeinderat abgesegnete Projekt «Asylzentrum Müliweg» nicht zu einer menschwürdigen Unterbringung von 181 Asylsuchenden taugt.