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Ersatzneubauten: Politik muss Leitplanken setzen

Jetzt ist es amtlich: Ersatzneubauten führen zu sozialer Verdrängung. Das stellt das städtische Statistikamt in einer Studie fest. Niggi Scherr fordert im "Meh Biss"-Blog im P.S. Gegensteuer aus der Politik.

1. November 2016 von Niklaus Scherr

Bei Ersatzneubauten werden regelmässig einkommensschwächere Gruppen verdrängt – falls die Politik nicht mit gezielten Massnahmen – Mindestanteile preisgünstiger Wohnungen bei Privaten, Mindestanteile subventionierter Wohnungen bei Genossenschaften – Gegensteuer gibt. Darauf und auf das stadträtliche Desinteresse an diesem Problem hat Walter Angst im «Meh Biss» vom Juli 2016 («Die Schere im Kopf der Stadtplaner») kritisch hingewiesen.

Statistikamt durchleuchtet bauliche Erneuerung

Die Ende September erschienene Studie «Soziale Veränderung durch bauliche Erneuerung» von Statistik Stadt Zürich bestätigt dieses Phänomen jetzt mit eindrücklichen Zahlen. Verdienstvollerweise analysiert das städtische Statistikamt seit einiger Zeit die Auswirkungen der baulichen Erneuerung und speziell des Ersatzneubaus in einer Reihe von Untersuchungen (Verhalten der verschiedenen Investorengruppen, Erneuerungsrate, Veränderung von Bewohnerzahl und Wohndichte, soziale Umschichtungen). Und hält damit der Politik einen Spiegel vor, aus dem sie ablesen kann, wie sich ihre planerischen Massnahmen – BZO-Festlegungen, Gestaltungspläne etc. – auf die Stadtentwicklung auswirken und was die meist kritiklos propagierte innere Verdichtung in der Praxis bedeutet.

Ersatzneubauten: Bildungs- und Einkommensschwächere werden verdrängt

Dass in unserer Stadt seit 2000 eine starke soziale Umschichtung stattfindet, dürfte bekannt sein. Von 2000 bis 2014 ist bei den über 15-Jährigen der Anteil von Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe (höhere Berufsbildung oder Hochschulabschluss) von 25 auf 42 Prozent gestiegen – was einer Zunahme um 17 Prozentpunkte entspricht. In renovierten Wohnungen lag der Anstieg leicht höher bei 21 Prozentpunkten. Nach einem Wohnersatzbau lag die Zunahme von Personen mit Tertiärbildung dagegen bei 35 Prozentpunkten und damit doppelt so hoch wie im Gesamtbestand. Entsprechend ging der Anteil von Personen mit dem niedrigsten Schulabschluss (Sekundarabschluss 1) um 22.8 Prozentpunkte und mit Sekundarabschluss 2 um 12.3 Prozentpunkte zurück. Das Fazit ist eindeutig: in Ersatzneubauten verdrängen besser Ausgebildete und damit besser Verdienende bildungs- und einkommensschwächere Personen.

Mehr Schweizer und Deutsche, weniger Italiener und Serben

Ebenso markant ist die Umschichtung in den Wohnersatzbauten nach Nationalität. Während von 2000 bis 2014 der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohnern mit CH-Pass stadtweit um 2.8 Prozentpunkte und in renovierten Wohnungen um 2.9 Prozentpunkte zurückging, nahm er in den Wohnersatzbauten um 2.9 Prozentpunkte zu. Unter der ausländischen Bevölkerung verzeichnen die Deutschen in den Ersatzneubauten ein Plus von 6.5 Prozentpunkten, während die Italiener um 3.4 und die Serben um 4.0 Prozentpunkte zurückfallen.

Anteil der Ersatzneubauten steigt rasant

In absoluten Zahlen sehen diese Verschiebungen im Moment noch etwas weniger dramatisch aus. Von 2004 bis 2015 wurden 7’343 Wohnungen in Ersatzneubauten erstellt – verglichen mit einem Gesamtbestand von über 200’000 Wohnungen. Ihr Anteil an allen Neubauwohnungen machte allerdings bereits einen Drittel aus – mit stark steigender Tendenz in den letzten Jahren. In den nächsten zwei Jahrzehnten wird der Anteil der Ersatzneubauten noch stärker ansteigen.

Baugenossenschaften in der Pflicht

Die Ergebnisse der statistischen Untersuchung sind unmissverständlich. Um die Zahlen einordnen zu können, muss man wissen, dass etwas mehr als die Hälfte der Ersatzneubauwohnungen auf die öffentliche Hand und die Baugenossenschaften entfallen (obwohl diese nur gut einen Viertel des gesamten Mietwohnungsbestandes ausmachen). Hier geht also die Post ab. Und hier ist es an der Politik, Konsequenzen zu ziehen und Korrekturmassnahmen, namentlich höhere Anteile an subventionierten Wohnungen, einzufordern. Und bei Privaten Mindestanteile an preisgünstigen Wohnungen durchzusetzen.

Niklaus Scherr, Gemeinderat

Aus: P.S. vom 21. Oktober 2016

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Kategorie: Wirtschaft, Wohnen

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