Wie früher, als über Frau Müller in dicken Akten zu lesen war: «Wählt Kommunisten und war in den Ferien beim Ungar.» Doch halt, nun gibt es ja das Internet – «Wenn ich dort Zugriff auf alles hätt!» In aller Bequemlichkeit vom Büro aus in Computer eindringen, das wäre nett, in die Suche eingeben «Terrorist» und schon erschienen alle Verdächtigen auf einer List!
Der Schlapphut schlummert in die Nacht, im Traum er dabei die ganze Schweiz überwacht. Am Morgen: «Ich glaub nicht was ich seh!» – beschlossen hat der Nationalrat das NDG!
Kabelaufklärung, Trojaner, Telefoneabhören, Mails mitlesen, alles möglich! «Hurra», ruft der Schlapphut, «das ist die neue Zeit, bei der niemand vor der Überwachung ist gefeit».
Endlich weiss ich wieder Bescheid, was die Frau Müller wieder so treibt. Und weil die Daten ja sowieso vorhanden sind, werf ich grad noch einen Blick auf Herr Meiers Sünd.
Wer hätte gedacht, dass auch nach Snowden und NSA eine Totalüberwachung akzeptiert sei? Ohne Murren wird es akzeptiert, jede und jeder ist registriert, und wenn sie nicht pensioniert sind, dann schnüffeln die Schlapphüte weiter und weiter und weiter …Ist Ihnen egal, was der Schlapphut macht? Wenn die flächendeckende Überwachung durch die Geheimdienste möglich ist? Oder denken Sie, dass Meinungs- und Informationsfreiheit wichtige Bestandteile der Demokratie sind? Dann unterschreiben Sie das Referendum gegen das NDG.
Schlapphutträume
Einst am Abend, allein im Büro – ganz dunkel – stöberte ein Schlapphut nach einem Gemunkel. Von einem vagen Hinweis getrieben, er suchte hier, er suchte dort, wollte ans Ziel und zwar sofort. «Hätte ich doch noch die Fichen», seuzft er, «der Lausebub liesse sich sicher sofort erwischen!»