Dass auf dem Hornbach-Areal keine „Luxuswohnungen“ gebaut werden, wie die Gegner wider besseres Wissen behaupten, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Umso mehr versuchen sie mit den Slogans „Nur ein paar wenige profitieren“ und „Bezahlen müssen es alle Steuerzahler“ Neid zu schüren und die Stimmbürger über die finanziellen Konsequenzen irrezuführen.
Im Moment profitieren wenige…
Wenn man 122 Wohnungen baut, können logischerweise auch nur 122 Haushalte dort einziehen. So gut können auch wir Befürworter rechnen. Und wir wissen auch, dass der Bau einer einzelnen städtischen Siedlung allein keine Wunder bewirkt. Pro Neubau-Siedlung sind das mal 50, mal 100, wenn es hochkommt vielleicht 300 – 400 Wohnungen. Das war schon immer so. Nimmt man das „Argument“ von den wenigen „Profiteuren“ zum Nennwert, so hätten Stadt und Baugenossenschaften besser gar nie beginnen sollen, spekulationsbefreite Wohnungen zu bauen!
…langfristig jedoch viele
Der Bau der Hornbach-Siedlung steht in einer langen und erfolgreichen Tradition. Seit 1907 hat die Stadt über 6‘500 Wohnungen selber erstellt und Geburtshilfe beim Bau von Zehntausenden von Genossenschafts-Wohnungen geleistet. Im Moment sind die Siedlung Kronenwiese (99 Wohnungen) im Bau, die Siedlungen Herdern (44 Wohnungen) und Leutschenbach (390 Wohnungen) konkret in Planung. Über mangelnde Nachfrage für ihre Neubauwohnungen kann sich die Stadt nicht beklagen, ganz im Gegensatz zu den Anbietern überteuerter Luxuswohnungen, die zunehmend auf ihren Angeboten sitzenbleiben.
Städtische Wohnsiedlung Limmat 1, erbaut 1908-1909
Wir brauchen mehr, nicht weniger gemeinnützige Wohnungen
Was soll die Stadt denn machen? Soll sie ihre erfolgreiche Wohnbaupolitik einstellen, nur weil nicht alle Bürgerinnen und Bürger von ihren spekulationsfreien Mieten profitieren können? Soll sie nicht umgekehrt alles unternehmen, damit die Zahl der gemeinnützig vermieteten Wohnungen von Stadt und Genossenschaften stetig zunimmt? Genau das haben die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher im November 2011 mit 76% Ja-Stimmen beschlossen: bis 2050 soll der Anteil gemeinnützig vermieteter Wohnungen auf mindestens ein Drittel aller Mietwohnungen ansteigen.
„Enorme Belastung der Stadtkasse“: ein Ammenmärchen
Der Bau der Hornbach-Siedlung bringe eine „enorme Belastung für die Stadtkasse“ und „Bezahlen müssen alle Steuerzahler“ behaupten die Gegner. Komplett falsch! Bezahlen tun nämlich nicht die Steuerzahler, sondern die künftigen Mieterinnen und Mieter:
- Richtig ist: Investitionen wie der Bau von Strassen, eines Schulhauses oder eines Werkhofes belasten die Steuerzahler mit den Kosten für Verzinsung, Amortisation, Betrieb und Unterhalt;
- Wohnsiedlungen sind dagegen Investitionen, die einen Ertrag abwerfen. Sie belasten die Stadtkasse und die Steuerzahlenden nicht, weil sie ihre Kosten durch eigene Einnahmen einspielen. Anlage- und Betriebskosten einschliesslich Rückstellungen für Erneuerungen werden vollumfänglich durch die Mietzahlungen der Bewohner gedeckt – so wie das ewz seine Kraftwerke mit Einnahmen aus dem Stromverkauf oder ERZ ihre Kläranlagen über die Abwassergebühren finanzieren.
Bezahlbar wohnen auch im Seefeld
Im Seefeld erreichen die Marktmieten stadtweite Rekordwerte, gleichzeitig ist der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen mit 6% so tief wie in keinem anderen Quartier. Wo wenn nicht hier ist es dringend nötig, mit mehr nicht-spekulativem Wohnungsbau Gegensteuer zu geben? Doch ausgerechnet hier wollen SVP und FDP ein Exempel gegen die bewährte städtische Wohnbaupolitik zu statuieren. Die Gründe sind durchsichtig:
- Die FDP- und SVP-Strategen gehen davon aus, dass sie, wenn überhaupt, am ehesten in ihrer Hochburg Zürich 7+8 (41 – 43 % Wähleranteil) punkten können;
- ihre Financiers und Hintermänner im Hauseigentümerverband sind auf diesem hochprofitablen Pflaster nicht an einer wirksamen Konkurrenz durch Stadt und Baugenossenschaften interessiert, die auf Spekulationsprofite verzichten und darum günstig vermieten können.
Hornbacher Schiessen Nr. 5: Gegner wollen städtisches Erfolgsmodell stoppen! (PDF)