Kultur und Bildung – dafür stehe ich ein mit meiner Erfahrung als Theaterregisseurin, tätig im deutschsprachigen Raum und an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Kulturelle wie bildende Zentren sind massgebende Stützen einer Gesellschaft. Sparprogramme im Bildungs- und Kulturbereich sind kontraproduktiv und greifen die Gemeinschaft in ihrem Kern an. Denn an den Orten der Kultur entstehen Visionen und werden Entdeckungen gemacht: hier wird öffentlich darüber verhandelt, was den Menschen in seinem ureigenen Streben nach Entfaltung fördert oder behindert. Da Erkenntnis meist über Irrwege gewonnen wird, mögen Kulturleistungen aus Sicht einer autoritären Marktwirtschaft nicht effizient genug sein; sie werden deswegen vermehrt mit marktwirtschaftlichen Instrumenten vereinnahmt.
Das Grundeinkommen für alle in der Schweiz lebenden und arbeitenden Menschen ist eine Alternative dazu. Es ist ein neues Denk-, Wirtschafts- und Kulturmodell. Es lässt die Menschen wirtschaften statt für Geld arbeiten. Ob es machbar ist? Bedeutende Ökonom/innen sagen ja. Ich empfinde die Welt als gestaltbar.
Im Bereich der Kultur wünsche ich mir für Zürich künstlerischen Freiraum. Ich stehe ein für Bildung, die Menschen das Denken lehrt. Ich bin Befürworterin der gesetzlichen Frauenquote in Führungspositionen. Aufgewachsen bin ich in Zürich Nord, einem lebendigen Ballungszentrum, von unterschiedlichen Kulturen geprägt mit Anspruch auf günstigen Wohnraum, mit Popkonzerten, Universitäten und Schulen. Das soll so bleiben.
Laura Huonker, 1981, Theaterregisseurin, AL Zürich, Kreis 11/12
Ich empfinde die Welt als gestaltbar