Da heisst es etwa – uns alle zunächst auf dem selben Planeten belassend: Durch die sogenannt «freie» oder auch «westliche» Welt gehe ein «Riss» und die «Kontinentalplatten unserer Freiheitsordnung» würden sich verschieben. Jesses! Oder Ähnliches, denken wir Weltenbürgerinnen da, völlig zu Recht alarmiert. Doch ich halte Sie an, jetzt nicht in Panik zu verfallen, denn das Medium gibt uns durch diese Informationen ja die Mittel zum eigenen Schutz an die Hand: Halten Sie die Augen offen bei der Verrichtung Ihrer Tagesgeschäfte, denn es liegen bisher kaum Anhaltspunkte darüber vor, wo dieser Riss genau verläuft. Bewegen Sie sich mit Vorsicht und gehen Sie LANGSAM UND RUHIG (!) um den Riss herum, sollten Sie auf diesen stossen – Sie könnten sonst in diesen hineinfallen! Auch über den genauen Verbleib der obengenannten Kontinentalplatten bestehet eine Reihe offener Fragen, weshalb Sie jederzeit aufpassen sollten, nicht durch einen unachtsamen Schritt zwischen ebendiese Platten zu geraten und buchstäblich zermalmt zu werden.
All das mag hartgesottene User vielleicht noch ungerührt lassen; es bleibt ja im Wesentlichen alles an seinem Platz, halt ein paar mehr «Baustellen» in unserer schönen, freien Welt.
Doch dann lesen wir weiter und uns schwant Übles – UNS gibt es ab sofort nicht mehr, nun wird aufgeteilt: Da ist die Rede von einer «Frontlinie» «unserer» westlichen Welt, welche die «christlich-abendländischen Werte» gegen eine zweite, als «islamisch» charakterisierte Welt verteidige… Totale Verwirrung unter den Rezipientinnen: Werden nun alle muslimischen Leser evakuiert und auf diesen Islamplaneten geschossen, damit die erstere, nunmehr einzig freie Welt sich gegen diese verteidigen kann?! Und was passiert mit mir? Lande ich bei meinen Eltern auf dem Muslimenstern oder bei der Mehrheit meiner Freunde auf dem christlich-abendländischen?
Shpresa Jashari
Ihre Kolumne auch im AL-Info
Star Wars
Wer bis zum 7. Januar glaubte, es gäbe nicht mehr als einen menschliches Leben beherbergenden Planeten, könnte dieser Tage eines Besseren belehrt werden. Insbesondere regelmässige Medienkonsumenten dürften hier in Verwirrung geraten, bekommen sie doch Erstaunliches zu lesen.