Die AL Zürich bedauert den ablehnenden Entscheid des Regierungsrates. Die Argumentation des Regierungsrates ist für die AL nicht nachvollziehbar. Die Kinderbetreuungsinitiative der AL würde die Gemeinden sowie die Eltern entlasten, die Wirtschaft aber nur minim belasten.
Kinderbetreuung auch in Agglomerationsgemeinden
Die Initiative verlangt eine Einlage in den Betreuungsfonds von 2 bis 5 Promille der Lohnsumme. Ziel ist es, dass über den Betreuungsfonds 30 Prozent der Beiträge der öffentlichen Hand finanziert werden. Direkte Leistungen von Unternehmen und Arbeitgebern an die Kinderbetreuung können die Betriebe von ihrem Beitrag an den Betreuungsfonds abziehen.
Die AL rechnet damit, dass bei heutigem Stand jährlich rund 120 Millionen Franken in den neuen Betreuungsfonds fliessen würden. Zusammen mit den Leistungen der Gemeinden (2012: 274 Millionen) würden rund 400 Millionen für die Bereitstellung eines bedarfsgerechten und für die Eltern bezahlbaren Angebots an familienergänzender Kinderbetreuung bereit stehen.
Für die im Kanton Zürich lebenden 194‘000 Vorschul- und Schulkindern standen 2012 28‘300 Betreuungsplätze zur Verfügung, in denen 40‘000 Kinder betreut wurden. Die Zahl der Betreuungsplätze ist zwar seit 2005 erhöht worden. Beim Angebot gibt es jedoch massive Unterschiede zwischen der Stadt und der Agglomeration. In der Stadt Zürich gibt es für 37 Prozent der Vorschulkinder und für 28 Prozent der Schulkinder einen Betreuungsplatz. In Schlieren stehen nur für 11 Prozent der Vorschul- und für 8 Prozent der Schulkinder Betreuungsplätze zur Verfügung. Solche Unterschiede sind nicht nur schlecht für die in Schlieren lebenden Eltern, sondern auch für die Standortqualität der Agglomerationsgemeinden.
Bewährtes Modell aus der Westschweiz
In den Kantonen Waadt, Fribourg und Neuenburg gibt es schon heute Betreuungsfonds, über die sich die Betriebe an den Kosten beteiligen. Daneben bieten einzelne internationale und grosse Konzerne ihren Angestellten eigene oder bei Krippen eingekaufte Betreuungsplätze an oder leisten direkte Kostenbeiträge an die Eltern.
Die AL ist überzeugt, dass wir mit dieser Initiative die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen grossen Schritt näher kommen. Die AL ist überzeugt, dass sich auch die Wirtschaft an den Kosten der Kinderbetreuung beteiligen soll. Profitiert sie doch von einem guten Kinderbetreuungssystem. Die AL wird sich auch ohne Unterstützung des Regierungsrates mit aller Kraft für den Betreuungsfonds und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.