Seit ein paar Tagen darf der 72jährige Multimillionär Peter Pühringer seinen Geschäftsfreunden mit besonderem Stolz sein Anwesen vorführen: Der Gastroführer «GaultMillau» aus dem Hause Ringier hat sein Park Hotel Vitznau zum Hotel des Jahres 2014 erkoren. Wegen der einmaligen Lage am Vierwaldstättersee, der hochwertigen Architektur und dem entspannten Lifestyle im Luxushotel.
Seit kurzem ist ebenfalls klar: Der österreichische Multimillionär Peter Pühringer mit Wohnsitz im Park Hotel Vitznau ist pauschalbesteuert. Offen ist allerdings, ob ihm dieses Privileg zusteht. Wer – wie Robert Müller – nachfragt, beisst auf Granit.
Um in den Genuss der Pauschalbesteuerung zu kommen, darf man in der Schweiz nicht erwerbstätig sein. Und da stellen sich bei dem sehr aktiven Investor Pühringer, der in Vitznau nach einer 200-Mio-Sanierung des Parkhotel Vitznau auch noch einen der letzten grünen Hügel mit Villen und Eigentumswohnungen zubetonieren will, doch einige Fragen. Paul Furrer, Sprecher der kantonalen Dienststelle Steuern, meint dazu: «Es ist bei sehr vermögenden Personen oft schwierig auseinanderzuhalten, wo noch private Vermögensverwaltung vorliegt und wo allenfalls eine Erwerbstätigkeit beginnt. Bei sehr grossen Vermögen ist auch der Umfang der privaten Vermögensverwaltung erheblich.»
Im Hof des Parkhotels hat sich Peter Pühringer mit einem Brunnen, in dem sich Bulle und Bär, die Symboltiere der Wallstreet, langsam im Kreis drehen, selber ein Denkmal gesetzt. Hat er doch einen Grossteil seines auf 500 Millionen Euro geschätzten Vermögens als Börsenzocker mit spekulativen Geschäften mit hochverzinslichen Staatsanleihen aus Schwellenländern erworben.
Blackbox Pauschalsteuern: „Investor Peter Pühringer wird krass zu tief besteuert“ (zentralplus.ch, 1. September 2014) Artikel online auf zentralplus.ch