Teurer Pseudo-Markt…
Die mehr als 60 privaten Krankenkassen sind Teil dieses kostspieligen Pseudo-Wettbewerbes. Sie verbuttern jährlich über 200 Millionen Franken allein im Konkurrenzkampf um die jungen, gesunden Versicherten. Der freie Wettbewerb unter den zahlreichen Kassen verursacht eine teure Bürokratie. Und ein Heer von Managern und Verwaltungsräten kassiert gleichzeitig kräftig ab.
…ohne Regulator
Es braucht einen Akteur, der ein Kostenbewusstsein entwickeln und in den Pseudo-Markt eingreifen kann, denn das Bundesamt für Gesundheit ist dazu nicht in der Lage. Auch die Leistungserbringer haben kaum ein Interesse an kostendämpfenden Massnahmen: Die traditionellen, eher kostenbewussten Hausärzte werden immer mehr durch teure ambulante Gesundheitszentren abgelöst und die Spitäler befinden sich in einem kostspieligen Wettbewerb um die profitablen Patientinnen und Patienten. Der Gesundheitsbereich ist ein unkontrollierter Wachstumsmarkt, in dem sich viel Geld verdienen lässt.
Erfolgsmodell SUVA
Die zahlreichen Krankenkassen sind zwar ein gesetzliches Vollzugsorgan in der medizinischen Grundversorgung. Sie entwickeln aber kaum ein Interesse an einer koordinierten wirtschaftlichen und qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung. Ihr Fokus liegt auf dem Wettbewerb um die guten Risiken und dem Verkauf lukrativer Zusatzprodukte. Erst mit einer öffentlichen Krankenkasse können die Kosten unter Kontrolle gebracht werden. Als kosten- und qualitätsorientierter Akteur sichert sie eine gute medizinische Versorgung. AHV und Suva zeigen, dass öffentliche Versicherungen funktionieren und das Wohl der Versicherten in den Mittelpunkt stellen.