Im ehemaligen Zollfreilager bereiten sich die Investoren auf den Bezug der ersten Wohnungen vor. Ab 2016 werden Familien in das verdichtete Neubauquartier einziehen.
In der Kreisschulpflege Letzi verfolgt man die Bautätigkeit genau. Jahr für Jahr wird die Zahl der erwarteten Schülerinnen und Schüler nach oben angepasst. 2013 rechnete man für die nächsten sechs Jahre mit einer Zunahme der Schülerzahlen um 19 Prozent.
Seit langem ist klar, dass man dieses Wachstum nur mit der Erweiterung bestehender und dem Bau von neuen Schulhäusern „verdauen“ kann. Der politische Wille, diese Schulhäuser auch zu planen, war beim Stadtrat bis vor kurzem noch nicht vorhanden.
Vor zwei Jahren hat die AL die Notbremse gezogen. Per Motion verlangten wir, dass die Planung des Schulhauses Letzi sofort an die Hand genommen wird. Der Stadtrat wollte den Auftrag nur unverbindlich entgegennehmen. Der Gemeinderat stimmte für die von der AL vorgeschlagene verbindliche Variante.
Deshalb musste der Stadtrat jetzt einen ersten Zwischenbericht über den Stand der Planung des Schulhauses Letzi vorlegen. Entgegen früherer Annahmen soll das neue Schulhaus Platz für 15 statt „nur“ 12 Klassen bieten. Der Schulkreis hat zudem Bedarf für eine weitere Schulschwimmanlage. Auch diese soll in der neuen Schuleinheit realisiert werden.
Erstellt werden soll die Schulanlage zwischen dem Pflegeheim Bachwiesen und dem Freilager. Noch in diesem Jahr wird die Umzonung der heute als Schrebergarten genutzten Freihaltezone eingeleitet.
Der Verlust der Schrebergärten schmerzt. Vermeidbar wäre er gewesen, wenn sich die Stadt bei der Umzonung des Zollfreilagers den Raum für das neue Schulhaus auf dem 70‘000 Quadratmeter grossen Areal selbst gesichert hätte. Jetzt will man den Verlust der Freifläche mit einem 10‘000 Quadratmeter grossen Quartierpark auf dem Anfang 2014 von der Stadt von der UBS gekauften Kochareal kompensieren.
Auch wenn bei der Umzonung alles rund laufen sollte, wird das neue Schulhaus Letzi frühestens im Jahr 2022 eröffnet. Weil die Schülerinnen und Schüler nicht auf die Planer der Stadt warten, wird man in den nächsten Jahren im Schulkreis Letzi acht neue Pavillons auf bestehende Schulhausplätze stellen. In Sommer wird ein neuer Pavillon im Kappeli übergeben. 2015 wird je ein Dreifachpavillon bei den Schulhäusern In der Ey und Untermoos bezogen. Bis 2019 werden fünf weitere Dreifachpavillons in den Schulen Triemli, Herrlig, Loogarten und Untermoos dazukommen.
Das Geld für die acht Dreifachpavillons ist fest versprochen. Noch offen ist, ob der Stadtrat auch die rund 60 Millionen Franken, die ab 2019 für den Bau des Schulhauses Letzi gebraucht werden, in der Investitionsplanung stehen lässt. Im April haben die neun Weisen im Stadthaus nämlich die für städtische Bauten jährlich zur Verfügung stehenden Investitionen um 12 Prozent gesenkt. Für die insgesamt acht neuen Schulhäuser, die bis 2025 in der ganzen Stadt Zürich gebaut werden müssen, wird der tiefere Investitionsplafonds aber nicht reichen.