(ns) Auch wenn es nicht gereicht hat: Das Ergebnis von Maria Eisele ist hervorragend. Sie kommt auf 39.9% der Stimmen auf den gültig eingelegten Wahlzetteln und schöpft damit praktisch vollständig das Stimmenpotential der Unterstützungs-Koalition von SP-Grünen-EVP bei den Gemeinderatswahlen (40.89%) aus. Sie lässt sowohl den Kandidaten der Grünliberalen und mit sehr deutlichem Abstand auch die beiden Sprengkandidaten der neuen Rechtsgruppierung “Beobachter-Stadt-Bülach” (BSB) hinter sich.
Das Komitee “Alternativen für Bülach” hat einen beeindruckenden Wahlkampf mit viel kreativem Einsatz hingelegt. Trotz der knappen Nichtwahl von Maria Eisele hat die Kampagne gezeigt, dass in den grossen Zentrumsgemeinden auch Reform-Allianzen gegen den vermeintlich allmächtigen Bürgerblock und die omnipräsente SVP möglich und nicht von vornherein chancenlos sind. Zwar schafft der SVP-Mann Menzi knapp den Einzug in den Stadtrat, aber dank Sitzverlusten von SVP (-3) und FDP (-1) verliert die Rechte trotz zwei Sitzgewinnen der BSB mit nur noch 13 statt 15 von 28 Sitzen die bisherige Mehrheit im Gemeinderat. Die Kampfangsage für noch mehr Sparen von rechts ist von den Wählenden nicht honoriert worden. Grosse Verliererin ist klar die SVP mit einem Wählerverlust von -6.95%. Das entspricht ziemlich genau dem Stimmenanteil, den die BSB holen (7.32%). Wichtig auch: der Neueinzug der GLP mit 2 Sitzen (5.61%) geht nicht zulasten von Mitte-Links, sondern verteilt sich auf annähernd gleichmässige Verluste der Rechten (SVP, FDP, BSB – 3.38%) und von Mitte-Links (-2.86%).
Ergebnisse der Stadtratswahlen
Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
54 Stimmen fehlten für die Wahlsensation
Mit nur gerade 54 Stimmen Rückstand auf den SVP-Kandidaten Rudolf Menzi verfehlt AL-Kandidatin Maria Eisele die Wahl in den Stadtrat.