“AL mit Glanzresultat” betitelt Christina Neuhaus ihren Kommentar in der NZZ vom 10. Februar:
„Sie ist die heimliche Siegerin dieser Erneuerungswahlen: Der widerborstigen, querköpfigen, aber unbestritten profilierten und eigenständigen Alternativen Liste gelang am Sonntag ein eigentlicher Exploit. Nicht nur wurde Stadtrat Richard Wolff trotz unvorteilhafter Presse wegen unbedachter Äusserungen in seinem Amt bestätigt. Die AL schaffte es auch, die Anzahl ihrer Gemeinderatssitze von 5 auf 8 auszubauen.
Weshalb die Alternative Liste ihren Wähleranteil so stark ausbauen konnte, dürfte weitgehend auf zwei Faktoren zurückzuführen sein: Zum einen profitiert die Partei immer noch von der Aufmerksamkeit, die Richard Wolff vor einem Jahr bei seinem Sieg über den glücklosen FDP-Stadtratskandidaten Marco Camin erregt hatte. Zum andern haben die Wählerinnen und Wähler wohl auch die Unbeirrbarkeit und Einzigartigkeit der Partei honoriert.“
Unter dem etwas makabren Titel “Die Renaissance der Totgesagten” porträtiert Matthias Scharrer die Alternative Liste:
„Dass die AL diesen Erfolg nun bestätigen und mit drei zusätzlichen Parlamentssitzen noch ausbauen konnte, kommt nicht von ungefähr. Denn auch die linke Kleinpartei, die laut Statuten «für eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung» kämpft, hat ihr Gedankengut in zeitgemässe, realpolitische Anliegen übersetzt. So setzte sie sich in den letzten Jahren erfolgreich für mehr Krankenkassen-Prämienverbilligung ein, ebenso für die Abschaffung der Pauschalsteuern im Kanton Zürich und gegen die Privatisierung der Elektrizitätswerke von Stadt und Kanton Zürich.
Wolffs Wahl habe der AL einen Quantensprung ermöglicht, sagt Parteigründer Niklaus Scherr. «Wir haben jetzt nicht mehr das Handicap, als klein und exotisch zu gelten.» Nach der Gründergeneration hätten sich in den letzten Jahren vermehrt jüngere Leute, vielfach Secondos, der AL zugewandt. Scherr umschreibt die neue Klientel als urban, weltoffen, liberal und nicht staatsgläubig.
Einen Riecher für Themen, die in der Luft liegen, verraten auch die nächsten Projekte der AL: Mittels kantonaler Volksinitiative will sie einen Kinderbetreuungsfonds ermöglichen, der aus Arbeitgeberbeiträgen zu speisen wäre. Und für die eidgenössische Initiative zur Abschaffung der Pauschalsteuer, die Ende Jahr vors Volk kommt, sammelte allein die AL Zürich ein Drittel der gut 100 000 Unterschriften.“ AL mit Glanzresultat (NZZ 10. Februar 2014)Renaissance der Totgesagten (Limmattaler Zeitung 11. Februar 2014)Im Kinderwagen politisiert (Porträt Ezgi Akyol, Tagesanzeiger 11. Februar 2014)Porträt Christina Schiller (20 Minuten 11. Februar 2014)”FDP und AL können Blocher danken” (Interview Niggi Scherr, Tagesanzeiger online 10. Februar 2014)
AL-Wahlerfolg im Medienspiegel
Nach viel Häme im Wahlkampf für einmal grosses Lob von der Falkenstrasse, Porträts der Neugewählten Ezgi Akyol und Christina Schiller im Tagesanzeiger und in 20 Minuten. Eine kleine Medienschau.