AL Mitgliederversammlung; Sparen kann teuer werden.
Dass Sparen nicht immer wirklich das erbringt, was damit gemeint ist, wurde an der Mitgliederversammlung der AL Langnau klar. Christian Besmer erläuterte einige Beispiele, wie Sparmassnahmen des Bundes lediglich eine Verlagerung zu den Kantonen bedeutet. Sparmassnahmen des Kantons wiederum bekommen dann die Gemeinden zu spüren. Aber auch in den Gemeinden sind Sparmassnahmen oft ein Bumerang. Hätte zum Beispiel bei der Sanierung des Hallenbades der damalige Gemeinderat den Mut zu einer Gesamtsanierung gefunden, wären die nachfolgenden bereits absehbaren Folgesanierungen in einem Aufwisch erfolgt und die Kosten gesamthaft massiv günstiger gekommen.
In der angeregten Diskussion wurde schnell klar, dass eine Politik wie vom CVP-Präsidenten Markus Bours im “Wir Langnauer” postuliert, in Langnau solle wieder vermehrt ganzheitliche und nicht nur fiskalbezogene Lösungen angestossen werden, als der richtige Weg angesehen wird. Weil dies – eben – langfristig mehr zu tieferen Kosten führen kann.
Zum Hauptdiskussionspunkt des Abends wurde plötzlich die Situation im Sozialamt. Es wurden Beispiele genannt, wonach bei der Fürsorge die Hilfe zur Selbsthilf praktisch inexistent sei, was auf die langfristigen Kosten direkt negative zu Buche schlage. Wenn z.B. einer Person ein Kurs für den Wiedereinstieg ins Berufsleben verweigert werde, bleibe diese bei der Fürsorge hängen. Abgesehen von den rein fiskalischen Negativ-Folgen sei die Situation für die betroffene Person mehr als deprimierend. Dass im Sozialamt verschiedene administrative Mängel und eine überdurchschnittliche Personalfluktuation herrsche, sei ein Bespiel, wie Steuergelder falsch eingesetzt werden.
Die Versammlung gab dem Vorstand den Auftrag, sich der Frage der Situation des Sozialamtes Langnau anzunehmen. Der Vorstand versprach, sich noch vor Jahresende mit den zuständigen Stellen in Verbindung zu setzen.
– Für die Abstimmung vom 23. November empfiehlt die AL Langnau ein Ja zur 1:12 Initiative, weil ein Monatslohn von rund 60’000.- und somit ein Jahreslohn von 720’000.– in jedem Fall genügt.
– Zur Erhöhung der Autobahnvignette wurde ebenfalls die Ja-Parole beschossen.
– Bei der Familien-Initiative sind die Meinungen kontrovers und es wurde dazu keine Empfehlung abgegeben.
Die AL wird für die Gemeinde-Wahlen 2014 prüfen, ob sie für die Baukommission und für die Schulpflege Kandidaturen stellen wird. Der definitive Entscheid wird an einer eigens dafür vorgesehenen Versammlung gefällt, an der auch allfällige Kandidierende bestimmt werden.