Vom Baukredit von 16.7 Millionen Franken entfallen 8.9 Millionen Franken – also mehr als die Hälfte – auf die Entschädigung an die SBB für die Abtretung eines Landstreifens zwischen Kanonengasse und Langstrasse. Die Alternative Liste begrüsst den Ausbau der Lagerstrasse für den Veloverkehr, lehnt aber jede Entschädigung an die SBB entschieden ab.
Sechs Gründe sprechen für ein Nein:
Aufzonung ohne Gegenleistung: Mit dem Gestaltungsplan „Stadtraum HB“ hat die Stadt der SBB 2006 auf dem 8 ha grossen Europaallee-Areal eine massive Aufzonung zugestanden. Damit kann die SBB viel dichter bauen als die Bauordnung erlaubt.
Exorbitante Landgewinne der SBB: Die Aufzonung beschert der SBB enorme Profite. Allein für den Verkauf von 7‘403 m2 Bauland für den UBS-Neubau auf Baufeld C hat sie 2010 rund 200 Mio Franken kassiert – 26‘931 Franken pro m2! Der Verkauf der Eigentumswohnungen im Baufeld G bringt der SBB weitere Landgewinne von gegen 60 Mio Franken.
Land gar nicht bebaubar: Der abzutretende Landstreifen liegt ausserhalb der im Gestaltungsplan vorgesehenen Baufelder; die SBB darf dort gar nicht bauen.
Kein Verlust der SBB durch Landabtretung: Die auf den abzutretenden Landstreifen entfallende bauliche Ausnützung ist im Gestaltungsplan bereits auf das restliche Areal übertragen worden und wird in den hochprofitablen Wohn- und Geschäftstürmen realisiert. Eine entschädigungspflichtige Wertminderung im Sinne von § 13 des Gesetzes über die Abtretung von Privatrechten liegt somit gar nicht vor.
SBB profitiert vom Lagerstrasse-Ausbau: Mit dem Ausbau der Lagerstrasse erhält die SBB frei Haus einen repräsentativen Boulevard, der ihr Areal weiter aufwertet.
Oeffentliche Hand finanziert SBB-Aufwertung mit: Der Kanton Zürich finanziert mit 677 Mio Franken einen Drittel der Kosten für die Durchmesserlinie und den Bahnhof Löwenstrasse.
Bericht Tagesanzeiger online 9. August 2013
Bericht NZZ online 9. August 2013
Bericht Tele Züri 9. August 2013 (ab Minute 10:41)
Bericht Tele Top 9. August 2013 (ab Minute 3:39)
Berichte NZZ (10.8.) und Tagesanzeiger (12.8.)