Unterm Titel “Umkehr” schreibt Koni Loepfe: “Richard Wolff nutzte die Konstellation in seinem Wahlkampf ausgesprochen geschickt. Er glänzte rhetorisch, verband eine Portion Angriffigkeit mit Schalk.” “Der Ausgang des zweiten Wahlgangs am 21. April ist offen. Entscheiden wird dabei – von Sensationen abgesehen – nur eines: Wem gelingt es bei einer geschätzten Wahlbeteiligung um die 25 Prozent besser, die potenziellen WählerInnen zum Stimmen zu bringen? Oder direkter gesagt: Wenn es Richard Wolff gelingt, die WählerInnen der SP und der Grünen zum Urnengang zu motivieren und ihn nicht nur mitzuwählen, gewinnt er mit grosser Wahrscheinlichkeit.”
Auch Co-Präsidentin Andrea Sprecher (SP) und Co-Präsident Christoph Hug (Grüne) machen sich Rote und Grüne Gedanken.
Andrea Sprecher: “Ich persönlich schwanke zwischen der Freude über die vielen Stimmen für links (und die sozialdemokratischen Positionen, mit denen sich offensichtlich trefflich Wahlkampf machen lässt) und der Überzeugung, dass wir auch Minderheiten in die Regierung einbinden müssen, wenn wir handlungsfähig bleiben wollen. (…) Ist es überhaupt unser Problem, diese Wahlen, oder nicht eher das der Parteien, die antreten? Sollen wir nun wirklich einfach noch auf den vermeintlichen Gewinnerzug aufspringen?”
Christoph Hug: “Chapeau, kann ich nur sagen, als einer, der Wolf weder unterstützt noch gewählt hat. Fast freut es mich, dass die Grünen ihn zur Wahl empfohlen haben. Denn der Parteileitung der Grünen bleibt damit der Druck erspart, dem die Sozialdemokraten nun ausgesetzt sind. Wolffs Leistung als Wahlkämpfer will ich an dieser Stelle auch persönlich würdigen – mit einem zaghaften “Hopp Richi!”. Ganz nach dem Motto “always root for the underdog” warte ich gespannt auf den 2. Wahlgang. Ich werde ihn diesmal wohl ebenfalls wählen.”
Doch SP-Unterstützung für Wolff? (NZZ online 7. März 2013)
Leitartikel von Koni Loepfe (P.S. 7. März 2013)
Kommentare Sprecher und Hug (P.S. 7. März 2013)