„Rund 500 Wohnungen entstehen im Stadtraum HB Zürich“, schrieb der Stadtrat im September 2006 in der Abstimmungszeitung zum Gestaltungsplan Stadtraum HB. „Mehr als ein paar teure Luxus-Lofts liegen nicht drin“, konterten damals die Gegner. Nachdem jetzt alle Wettbewerbe abgeschlossen sind, zeigt sich in der Europaallee eine wenig erfreuliche Bilanz, die den Gegnern recht gibt: insgesamt sollen bloss 373 Wohnungen entstehen, davon 115 luxuriöse Eigentumswohnungen, 72 Apartments in einer Seniorenresidenz „für gehobene Ansprüche“ sowie 186 Mietwohnungen mit noch unbekannten Mietpreisen.
71’000 Franken für einen Quadratmeter Land
Die 46 Eigentumswohnungen auf Baufeld G, für die die Vermarktung im Januar angelaufen ist, werden zu Mindestpreisen zwischen CHF 13‘000 und 17‘000 /m2 Wohnfläche an den Meistbietenden versteigert. Die SBB investiert dafür – ohne Land – rund 35 Mio Franken und kann mit einem Erlös von rund 100 Mio Franken rechnen. Daraus errechnet sich ein Landpreis von 71‘000.- pro m2. Bereits zuvor hat die SBB 7‘403 m2 Bauland in der Europaallee für 26‘931.- pro m2 an die UBS verkauft.
Damit erzielt der Staatsbetrieb SBB obszöne Aufwertungsgewinne auf Land, das ihre Vorgängerin, die Nordostbahn von Alfred Escher, vor 150 Jahren für 1 bis 10 Franken pro m2 erworben hat.
Dringliche schriftliche Anfrage von Alecs Recher (AL)
Die SBB versteigern Wohnungen an bester Lage (TA 13. Februar 2013)
Fette-Mieten-Party gegen Luxus-Logen (20 Minuten 16. Januar 2013)
Hic Stadtrat, hic salta! (Erklärung AL zur Zollstrasse, 8.November 2010)