TA: Der Report zeigt auch, dass das Vermögen im Land ungleich gestreut ist: Einige wenige haben sehr viel im Vergleich zum grossen Rest. Woran liegt das?
Strahm: Das liegt daran, dass das schweizerische Steuersystem die Vermögenskonzentration fördert. Wir haben je nach Kanton tiefe oder gar keine Erbschaftssteuern, und wir haben in manchen Kantonen die Pauschalbesteuerung, die eine extrem tiefe Steuerbelastung bewirkt. So wächst die Konzentration der Vermögen ständig.
Was also schlagen Sie vor?
Um die extrem ungleiche Reichtumsverteilung zu korrigieren, müsste man einerseits hohe Erbschaften besteuern und andererseits Pauschalsteuern und Abkommen mit ausländischen Superreichen abschaffen. Es muss gelten: gleiche Steuern am gleichen Ort für Schweizer und für Ausländer. Ganzes Interview in Tagesanzeiger online vom 21. Oktober 2011 (PDF)
Ruedi Strahm fordert Abschaffung der Pauschalbesteuerung
Laut Reichtumsreport der CS verzeichnet die Schweiz das höchste Pro-Kopf-Vermögen weltweit und zugleich eine sehr ungleiche Vermögensverteilung. Als Korrekturmassnahme fordert der ehemalige Preisüberwacher Ruedi Strahm in einem Tagesanzeiger-online-Interview die Abschaffung der Pauschalbesteuerung und eine Erbschaftssteuer auf grosse Vermögen. Seit Anfang Mai sammelt die Alternative Linke Schweiz und mit ihr die AL Zürich Unterschriften für die eidgenössische Volksinitiative zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung. Mehr Infos unter www.pauschalsteuer-nein.ch.