Durch die 2005 mit der Gründung von Menu and More begonnene Zusammenarbeit mit dem Westschweizer Catering-Unternehmen DSR konnten neue Aufträge gewonnen werden. Heute ist die Stadtküche ein florierender Betrieb, der die Mittel für Investitionen selber aufbringen kann. Die Zürcherinnen und Zürcher können nur verlieren, wenn die gut laufende Stadtküche jetzt privatisiert wird.
Die Stadtküche ist ein wichtiger Versorgungsbetrieb.
In den Krippen, den Horten, den Schulen, den Altersheimen, den Pflegeeinrichtungen und den Kantinen und Cafeterias nehmen täglich viele städtische Angestellten und viele BenützerInnen von städtischen Dienstleistungen ihr Essen ein. Es macht Sinn, wenn die Stadt mit der Stadtküche einen zentralen Versorgungsbetrieb unterhält, der die verschiedenen Einrichtungen mit unterschiedlichen Verpflegungsangeboten (vom fertigen Menu bis zu Zwischenprodukten) und qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln versorgt. Wenn die Stadtküche verkauft wird, müssen die Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden. Mit den bekannten Folgen für Qualität und Arbeitsbedingungen.
Mit der Privatisierung gehen gute Arbeitsplätze verloren.
Die ohne die Gewerkschaften ausgehandelten Übernahmebedingungen für das Personal geben den rund 60 Angestellten der Stadtküche nur eine Besitzstandsgarantie von 4 Jahren (bei der Privatisierung der Gasversorgung waren es 15 Jahre). Einen Gesamtarbeitsvertrag, der auf Dauer mit der heutigen Anstellung vergleichbare Arbeitsbedingungen garantieren würde, wird es nicht geben. Die neuen Eigentümer werden schon am Tag nach dem Verkauf Personal zu den viel schlechteren Konditionen einstellen. Da die Stadtküche für die DSR ein attraktiver Brückenkopf ist, um in den Deutschschweizer Markt vorzudringen, wird schon heute über die Auslagerung des Produktionsbetriebs aus der Stadt Zürich diskutiert. Damit ist absehbar, dass das Mittagessen der Zürcher Horte bald einmal aus einer Küche angeliefert werden, die irgendwo im Mittelland steht. Der Stadt gehen wichtige Arbeitsplätze verloren.
Die Stadt braucht gute Arbeitsplätze für Menschen ohne Hochschulabschluss.
Die Stadt Zürich investiert jährlich Millionen in den zweiten Arbeitsmarkt. Die Kantinen in den städtischen Amtshäusern werden nicht mehr vom Stadtküche-Partner DSR, sondern von den Sozialen Einrichtungen und Betrieben geführt, die Mensa im Schulhaus im Birch von einem privaten Teillohnunternehmen. Die Stadt Zürich tut gut daran, auch in Zukunft stabile und existenzsichernde Arbeitsplätze für Menschen anzubieten, die keinen Lehrabschluss vorlegen können. Nur so kann nämlich die Reintegration von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt funktionieren.
Es gibt bessere Lösungen.
Die mit der Gründung von „Menu and More“ begonnene Zusammenarbeit zwischen der Stadtküche und dem Westschweizer Catering-Unternehmen DSR ist für beide Seiten ein Erfolg. Nach einem Nein zur Privatisierung der Stadtküche kann diese Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Und es können neue Wege geprüft werden, die man nach der Gründung von Menu and More und dem Entscheid des Stadtrates, die Stadtküche zu privatisieren, gar nicht mehr ernsthaft ins Auge gefasst hat.
Mit dem Nein zur Privatisierung schaffen wir die Grundlage für eine bessere Lösung – im Interesse der Stadt, der Angestellten und der Menschen, die sich Tag für Tag in Einrichtungen der Stadt Zürich verpflegen.