„Wussten Sie, dass ein einzelner Gast im Durchschnitt täglich 472 Franken ausgibt?“ Wusste ich nicht. Bis ich Nachhilfeunterricht vom CEO von Zürich-Tourismus erhalten habe. Am 5. Januar schrieb Elmar Ledergerber der AL, dass er gern alle Mail-Adressen unserer KandidatInnen hätte … um dafür zu sorgen, dass Zürich auch in Zukunft „jährlich zusätzliche Steuereinnahmen in der Höhe von 39 Millionen Franken“ einnimmt.
Denn Zürich-Tourismus wolle seinen „Mitgliedern, Partnern und Leistungsträgern Kandidaten für den Stadt- und Gemeinderat vorschlagen, die sich klar für den Tourismus aussprechen und einsetzen“. Damit wir auch im Zürcher Wahlkampf unser tägliches Lobbyisten-Brot erhalten. Ganz tief im Innersten wissen wir zwar, dass wir dieses Lobbyisten-Brot immer selbst bezahlen – in der Regel in der Form von übersetzten Preisen (Stichwort: Pharmalobby).
Bei Zürich-Tourismus ist das anders. Hier zahlt die Stadt die Portokasse. Als Stadtpräsident hat Elmar Ledergeber dafür gesorgt, dass die Subventionen zweimal erhöht worden sind. 2010 sind es 1,18 Million Franken. Was den CEO nicht daran hindert, in seiner Mitteilung an die AL von „einer privat finanzierten Non-Profit-Organisation“ zu sprechen. Details waren noch nie seine Sache.