Mit einer direkten Tramlinie zwischen Bucheggplatz und Hardplatz schliessen wir eine Lücke im heutigen Liniennetz. Basierte unser Tramnetz früher auf der Idee, sämtliche Linien von den Aussengemeinden in das Stadtzentrum zu führen, müssen wir mit der jetzigen Entwicklung Zürichs umdenken und die fehlenden Tangentialverbindungen forcieren. Dies fordert auch die Städteinitiative von Umverkehr, welche die AL mitlancierte. Eine dieser Tangentiallinien – notabene die prioritärste – ist die Rosengartenlinie.
Bei der Realisierung einer neuen Tramlinie auf der Rosengartenstrasse geht es für einmal nicht primär um eine fragwürdige Hochglanzpolitur eines Quartieres mit Kollateralschäden wie steigende Mietpreise. Im Fall der Rosengartenstrasse reden wir von einer Lärm- und Schmutzbelastung, die seit Jahrzehnten jenseits des Zumutbaren für Anwohnerinnen und Anwohner liegt. Mit dem Bau des Trams können wir es schaffen, diese Situation deutlich zu entschärfen. Nur wenn das Angebot des öffentlichen Verkehrs attraktiv ist und die Strassensituation für den MIV ungemütlicher wird, ist mit einem Umsteigen auch ernsthaft zu rechnen.
Die Initiantinnen und Initianten haben auch bereits eine Nasenlänge weitergedacht mit dem zweiten Volksbegehren. Damit die Entlastung der Rosengartenstrasse nicht zu einer Mehrbelastung der übrigen Strassen Wipkingens führen, quasi statt vor der Haustür hinter dem Hintergärtli durch, sollen flankierende Massnahmen getroffen werden. Dass die AL dieses Anliegen mitträgt ist eine Selbstverständlichkeit.
Doch was macht unsere Stadtregierung damit? Flugs versucht sie mit ihrem Gegenvorschlag den Waidhaldentunnel zu buddeln. Im Gegensatz zu den Verkehrsplänen, die vor fünf Jahren präsentiert wurden, konnte man diesmal nicht prima vista an einen Aprilscherz glauben.
Die AL steht zu dem Ziel einer echten Reduktion der Luftbelastung, einer Reduktion der MIV-Massen. Aus den Augen aus dem Sinn, auf Wiedersehen in Zürich-West, gilt für uns nicht. Wir unterstützen daher – nebst den beiden Volksinitiativen – klar und deutlich den Gegenvorschlag aus den Reihen der Verkehrskommission.