Prämienschock schlimmer als erwartet
Am 1. Oktober hat das Bundesamt für Gesundheit die neuen Prämien bekanntgegeben. Statt wie bei Lancierung der Initiative erwartet, steigen die Prämien im Kanton Zürich nicht um 6-8%, sondern um 8.9%. Bei den sechs grössten Versicherern im Kanton (Swica, Helsana, Wincare, CSS, Sanitas, Concordia) bedeutet das für Normalversicherte in der Stadt Zürich 301 – 502 Franken mehr Jahresprämie. So zumindest die offizielle Lesart des BAG. Doch das ist nur die halbe Wahrheit:
- Knüppeldick kommt es für junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren: hier steigen die Prämien zwischen 7.3% und 19.9% oder 241 – 623 Franken pro Jahr.
- Wer die maximale Franchise von 2‘500 Franken gewählt hat, wird mit Aufschlägen zwischen 12.5% und 34.9% (236 – 638 Franken) eingedeckt.
Und damit ist es nicht vorbei: für 2011 ist nochmals mit einem massiven Prämienschub zu rechnen.
Prämienverbilligung hinkt hintendrein
Dieser Prämienlawine stehen höchst bescheidene Anpassungen bei der kantonalen Prämienverbilligung gegenüber. Zwar hat die Gesundheitsdirektion Anfang Oktober aufgrund der zwingenden gesetzlichen Bestimmungen die Prämienzuschüsse für junge Erwachsene für nächstes Jahr ein wenig nachgebessert, für Erwachsene sind jedoch je nach Einkommen bloss Erhöhungen von 36 bis 96 Franken vorgesehen. Das ist nur ein Bruchteil der anstehenden Prämienaufschläge und völlig ungenügend.
Skandal: Nationalrat sagt Nein zu ausserordentlichem Zuschuss
Mit Zweidrittelsmehr hat der Nationalrat in der Septembersession die vom Bundesrat beantragte ausserordentliche Aufstockung der Prämienzuschüsse um 200 Mio Franken für das Jahr 2010 abgeschmettert. Umso wichtiger ist jetzt die Zürcher AL-Initiative. Sie verlangt für die Jahre 2010-2012 eine Erhöhung der kantonalen Zuschüsse um 15%.
→ Bis Anfang November zählt für uns jede Unterschrift. Darum unsere Bitte an alle: Initiative unterschreiben und zuhause noch rumliegende Unterschriften umgehend einschicken!
Infos und Unterschriftenbogen:www.praemienverbilligung-ja.ch