Menschen, die in bescheidenen finanziellen Verhältnissen leben, müssen oft jeden Franken umdrehen, bevor sie sich etwas leisten, das für viele von uns selbstverständlich ist. Zum Beispiel einen Besuch in der Badi oder auf dem Eisfeld, der insbesondere für Familien, aber auch für Einzelpersonen mit wenig Einkommen schnell zu einer Belastung werden kann.
Ein wichtiger Aspekt des gemeinderätlichen Gegenvorschlags zur Initiative «Sportstadt Züri» ist die Teilhabe am öffentlichen Leben für alle, unabhängig von der Grösse des Portemonnaies. Badis und Kunsteisbahnen sind Orte der Bewegung, des Spiels und der Entspannung und nicht zuletzt sind sie auch Orte der Begegnung.
Die städtischen Sport- und Freizeitanlagen sind Treffpunkte für Kinder und Jugendliche und beliebte Aufenthaltsorte für Erwachsene jeden Alters. Niemand soll ausgeschlossen werden, nur weil der Einzeleintritt oder die Saisonkarte das Budget zu sehr strapaziert. Der Austausch unter Kolleg*innen oder auch das Schliessen neuer Bekanntschaften fördert das Wohlbefinden und stärkt die Lebensfreude. «Sportstadt Züri» kann also einen Beitrag zu mehr Miteinander leisten und dafür sorgen, dass niemand aus Geldmangel von diesen Teilbereichen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen wird.
Dass das Männerbad keinen Eintritt kostet, das Frauenbad hingegen schon – diese Ungerechtigkeit würde mit einem Ja zu «Sportstadt Züri» ebenfalls der Vergangenheit angehören.
Die lebendige, zumeist unbeschwerte Stimmung, und die bunte Mischung von Badegästen beispielsweise in der Badi am Katzensee zeigen in der Praxis den Mehrwert auf, den der Gegenvorschlag zur Initiative «Sportstadt Züri» für die Bevölkerung bringt. Auch andere Gemeinden in der Schweiz, die Schwimmbäder ohne Eintritt schon länger kennen, haben positive Erfahrungen gemacht. Neben der Stadt Bern sind dies beispielsweise auch zwei Zürichsee-Gemeinden.
Die Sportvereine der Stadt Zürich, die mit grossem, meist freiwilligem Engagement wichtige Arbeit leisten, werden durch den Gegenvorschlag zur Initiative «Sportstadt Züri» finanziell entlastet. Diese Vereine leisten einen bedeutenden integrativen Beitrag, sie fördern nicht nur Sport und Bewegung, sondern stärken auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung. Sie verdienen unsere Unterstützung.
Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich können mit dem gemeinderätlichen Gegenvorschlag zur Initiative «Sportstadt Züri» am 29. November also auch ein überzeugtes Ja für mehr Lebensqualität und mehr soziale Gerechtigkeit in die Urne legen.